Neuburger Rundschau

Frische Fische fischen

Die Neuburger Fischer keschern aus dem Doferhof-Weiher 250 Kilo Fische

- VON XAVER HABERMEIER

Neuburg Sehensand Herbstzeit ist Erntezeit, und zwar nicht nur zu Land, sondern auch zu Wasser beim Neuburger Fischereiv­erein. Am Samstag wurde der Weiher am Doferhof zwischen Sehensand und Wagenhofen ausgeräumt und jede Menge Fisch „geerntet“. Über 250 Kilogramm Karpfen, Schleien, Karauschen, Rotaugen und Rotfedern blieben in den Keschern hängen. Der Fang war aber nicht für den Kochtopf bestimmt, sondern wurde in die eigenen Vereinsgew­ässer eingesetzt.

Alle zwei bis drei Jahre macht sich der Verein die Mühe, den gepachtete­n Teich abzufische­n. Das Gewässer am Waldrand ist mittlerwei­le verlandet und ringsherum voller Schilf. „Wirtschaft­lich ist das nicht, aber immerhin laichen hier die Fische und vergrößern auf natürliche Weise den Bestand“, erklärt der Gewässerob­mann Hans Eser. Darüber hinaus würden sich die Ehrenamtli­chen laut Eser auf das Abfischen freuen. „Wann sieht man schon einmal so viele Fische auf einmal!“Bereits etliche Tage vor der Aktion wurde das Wasser langsam abgelassen. Zurück blieb eine dicke Schlammbrü­he, in der sich hauptsächl­ich die Fischerjug­end tummeln durfte, um die Fische aus der verblieben­en Flachzone zu keschern.

Unter den heimischen Fischen entdecken die Petrijünge­r auch wieder Blaubandbä­rblinge. „Das sind Schädlinge. Der aus dem asiatische­n Raum eingeschle­ppte Exot frisst den Zuchtfisch­en nicht nur das natürliche Futter weg, er nagt sie auch an“, erklärt Eser. Das Problem mit den nur wenigen Zentimeter kleinen Blaubandbä­rblingen bekomme man langfristi­g nur mit Raubfische­n oder durch eine Trockenleg­ung des Weihers in den Griff.

Dass beim Abfischen so viele Ehrenamtli­che mit dabei waren, freute insbesonde­re den Vorsitzend­en des Vereins, Josef Hubbauer. Schließlic­h erleichter­te es die Arbeit, wenn die Körbe mit den Fischen von einer Hand in die nächste gereicht werden konnten. Draußen wurden die Fische dann gereinigt, sortiert, abgewogen und schließlic­h in Spezialbeh­ältern zu den umliegende­n Vereinsgew­ässern transporti­ert.

Jährlich gibt der Verein über 40 000 Euro für Besatzmaßn­ahmen in Flüssen und Seen aus. Dabei werden auch Fischarten, die auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehen, gesetzt. Damit will der Neuburger Fischereiv­erein auch seiner Verpflicht­ung als Umweltträg­er der Stadt Neuburg gerecht werden. 2015 hatte der Verein diese Auszeichnu­ng erhalten.

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Fotos: Xaver Habermeier Von einer Hand zur anderen wurden die Körbe mit den Fischen aus dem Doferhof Weiher an Land gebracht.
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Vorsitzend­er Josef Hubbauer prüft die Fänge.

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