Ein Blick hinter die Kulissen der Stadt
Am Tag der offenen Tür in Ingolstadt nutzten viele Besucher die Gelegenheit, um zum Beispiel das Pumpwerk, die Feuerwehr und das Forstamt zu besichtigen
Ingolstadt Einmal den Hebel am Spülkasten gedrückt und die Hinterlassenschaften sind vergessen. Was mit unserem Abwasser danach geschieht, interessiert die meisten Menschen nicht. Oder doch? Die Besucher am Pumpwerk in der Ingolstädter Rankestraße haben sich sehr wohl dafür interessiert, was mit dem Abwasser der Ingolstädter passiert. Und vor allem wollten sie wissen, wie es zur zentralen Kläranlage kommt. Dafür ist nämlich unter anderem dieses Pumpwerk verantwortlich. Was normalerweise für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, wurde am Wochenende für die Allgemeinheit geöffnet. Und die nutzte rege den interessanten Blick hinter die Kulissen.
Holger Heckner, bei der Stadt Ingolstadt für das Abwasser zuständig, führte die Besucher in den Untergrund. Denn die unterschiedlich großen Pumpen sind mehrere Stockwerke unter der Erde installiert. „Bei Bedarf – und das ist zum Beispiel bei Starkregen der Fall – werden die Abwasserpumpen, die 2000 Liter in der Sekunde pumpen können, in Betrieb genommen.“Drei solcher Pumpen sind installiert. Unter normalen Bedingungen allerdings sorgen weit kleinere Pumpen, mit einer Kapazität von bis zu 120 Litern pro Sekunde, für die Entsorgung des Abwassers. Und das wird quer durch die Stadt und unter der Donau hindurch zur zentralen Kläranlage im Osten der Stadt gepumpt. Natürlich gebe es Redundanzen in der Technik, so Heckner. Trotzdem ist aber auch ein Bereitschaftsdienst eingeteilt. „Und wenn der Strom mal ausfallen sollte, sorgen unsere Notstromaggregate für die notwendige Energie“, deutete Heckner auf den riesigen DeutzDieselmotor.
Das Pumpwerk war nur eines von vielen städtischen Objekten, die am Samstag ihre Pforten für Besucher öffneten. So durfte man zum Beispiel auch einmal am Schreibtisch des Ingolstädter Oberbürgermeisters Platz nehmen. Und Christian Lösel stand zudem für Fotos zur Verfügung. Parteiverkehr der ganz besonderen Art. In und vor den Rathäusern wurde geballte Information und Unterhaltung zugleich geboten. Die Ingolstädter Verkehrsbetriebe transportierten Fahrgäste nach uralter Manier mit Pferdekutschen. Außerdem informierten mit zahlreichen Aktionen die verschiedenen Ämter und Behörden über ihre Arbeit.
In der Dreizehnerstraße zeigte die Ingolstädter Feuerwehr ihre Ausrüstung und ihr Können. Und das zusätzlich stattfindende Kinderprogramm lockte viele Familien an. Manch einer war erstaunt, an welchen Stellen die Stadt wirkt oder zumindest mitwirkt. So spannte sich der Bogen vom Westen der Stadt, wo Führungen durch den Wildpark am Baggersee durchgeführt wurden, bis hin in den Osten, wo die Baustelle am Gießereigelände besichtigt werden konnte.