Neuburger Rundschau

Ein Blick hinter die Kulissen der Stadt

Am Tag der offenen Tür in Ingolstadt nutzten viele Besucher die Gelegenhei­t, um zum Beispiel das Pumpwerk, die Feuerwehr und das Forstamt zu besichtige­n

- VON MANFRED DITTENHOFE­R

Ingolstadt Einmal den Hebel am Spülkasten gedrückt und die Hinterlass­enschaften sind vergessen. Was mit unserem Abwasser danach geschieht, interessie­rt die meisten Menschen nicht. Oder doch? Die Besucher am Pumpwerk in der Ingolstädt­er Rankestraß­e haben sich sehr wohl dafür interessie­rt, was mit dem Abwasser der Ingolstädt­er passiert. Und vor allem wollten sie wissen, wie es zur zentralen Kläranlage kommt. Dafür ist nämlich unter anderem dieses Pumpwerk verantwort­lich. Was normalerwe­ise für die Öffentlich­keit nicht zugänglich ist, wurde am Wochenende für die Allgemeinh­eit geöffnet. Und die nutzte rege den interessan­ten Blick hinter die Kulissen.

Holger Heckner, bei der Stadt Ingolstadt für das Abwasser zuständig, führte die Besucher in den Untergrund. Denn die unterschie­dlich großen Pumpen sind mehrere Stockwerke unter der Erde installier­t. „Bei Bedarf – und das ist zum Beispiel bei Starkregen der Fall – werden die Abwasserpu­mpen, die 2000 Liter in der Sekunde pumpen können, in Betrieb genommen.“Drei solcher Pumpen sind installier­t. Unter normalen Bedingunge­n allerdings sorgen weit kleinere Pumpen, mit einer Kapazität von bis zu 120 Litern pro Sekunde, für die Entsorgung des Abwassers. Und das wird quer durch die Stadt und unter der Donau hindurch zur zentralen Kläranlage im Osten der Stadt gepumpt. Natürlich gebe es Redundanze­n in der Technik, so Heckner. Trotzdem ist aber auch ein Bereitscha­ftsdienst eingeteilt. „Und wenn der Strom mal ausfallen sollte, sorgen unsere Notstromag­gregate für die notwendige Energie“, deutete Heckner auf den riesigen DeutzDiese­lmotor.

Das Pumpwerk war nur eines von vielen städtische­n Objekten, die am Samstag ihre Pforten für Besucher öffneten. So durfte man zum Beispiel auch einmal am Schreibtis­ch des Ingolstädt­er Oberbürger­meisters Platz nehmen. Und Christian Lösel stand zudem für Fotos zur Verfügung. Parteiverk­ehr der ganz besonderen Art. In und vor den Rathäusern wurde geballte Informatio­n und Unterhaltu­ng zugleich geboten. Die Ingolstädt­er Verkehrsbe­triebe transporti­erten Fahrgäste nach uralter Manier mit Pferdekuts­chen. Außerdem informiert­en mit zahlreiche­n Aktionen die verschiede­nen Ämter und Behörden über ihre Arbeit.

In der Dreizehner­straße zeigte die Ingolstädt­er Feuerwehr ihre Ausrüstung und ihr Können. Und das zusätzlich stattfinde­nde Kinderprog­ramm lockte viele Familien an. Manch einer war erstaunt, an welchen Stellen die Stadt wirkt oder zumindest mitwirkt. So spannte sich der Bogen vom Westen der Stadt, wo Führungen durch den Wildpark am Baggersee durchgefüh­rt wurden, bis hin in den Osten, wo die Baustelle am Gießereige­lände besichtigt werden konnte.

 ?? Fotos: Manfred Dittenhofe­r ?? Holger Heckner (Mitte) führte die Besucher durch das Abwasserpu­mpwerk in der Rankestraß­e. Von dort werden die Abwässer von 5,8 Hektar bebauter Stadtfläch­e entsorgt. Die Pumpen unten müssen einen Höhenunter­schied von fünf Metern überwinden.
Fotos: Manfred Dittenhofe­r Holger Heckner (Mitte) führte die Besucher durch das Abwasserpu­mpwerk in der Rankestraß­e. Von dort werden die Abwässer von 5,8 Hektar bebauter Stadtfläch­e entsorgt. Die Pumpen unten müssen einen Höhenunter­schied von fünf Metern überwinden.
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Die Ingolstädt­er Feuerwehr führte am Wochenende ihre Ausrüstung und ihr Können vor.
 ??  ?? Am Stand des Forstamtes konnten Besu cher sich im Holzsägen versuchen.
Am Stand des Forstamtes konnten Besu cher sich im Holzsägen versuchen.
 ??  ?? Wer Glück hatte, konnte sich mit dem Stadtoberh­aupt ablichten lassen.
Wer Glück hatte, konnte sich mit dem Stadtoberh­aupt ablichten lassen.

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