Neuburger Rundschau

Harmlose Panther gehen unter

ERC Ingolstadt zeigt sich gegen die Kölner Haie hinten anfällig, vorne harmlos und im Powerplay konzeptlos. Durch die 1:6–Pleite ist das erste Null-Punkte-Wochenende perfekt

- VON DIRK SING

Ingolstadt Sein erstes Null-PunkteWoch­enende in der DEL-Saison 2017/2018 musste der ERC Ingolstadt hinnehmen. Zwei Tage nach der 1:3-Niederlage bei den Adlern Mannheim setzte es für die Truppe von Cheftraine­r Tommy Samuelsson gestern Abend gegen die Kölner Haie eine deutliche 1:6 (1:2, 0:1, 0:3)-Schlappe.

„Wenn man ständig dem Puck hinterherl­äuft, dann kann man nicht gewinnen“, so Angreifer Brandon Buck, der nach der Schlusssir­ene auch gar nicht um den heißen herumredet­e: „Wir waren in der Offensive schwach, in der Defensive schwach und im Powerplay schwach. Gerade daheim müssen wir komplett anders auftreten.“

Wie schon knapp 48 Stunden zuvor in Mannheim blieben die Schanzer erneut in den Startlöche­rn stecken. Hatte es im Duell mit den Kurpfälzer­n bereits nach sieben Minuten 0:2 gestanden, dauerte es diesmal lediglich 60 Sekunden länger, ehe man einem Zwei-ToreRückst­and nachlaufen musste. Bereits ihre erste Gelegenhei­t in dieser Partie nutzten die Haie zur Führung. Nach einem blitzschne­llen Umschalten aus dem eigenen Drittel und einem kurzen Scheibenko­ntakt von Ben Hanowski hatte Ex-Panther Felix Schütz freie Schussbahn und traf genau in den Winkel (4.). ERCI-Schlussman­n Jochen Reimer war dabei ebenso chancenlos wie vier Zeigerumdr­ehungen später, als Sebastian Uvira seinen Teamkolleg­en Nico Krämmer am „langen Pfosten“sah und dieser ungehinder­t vollstreck­te (8.). Bitter für die Panther, zumal Jacob Berglund bereits in der ersten Minute nach einem Kölner Fehler in der eigenen Zone alleine auf Haie-Goalie Daniar Dshunussow (ersetzte den verletzten Gustaf Wesslau) zusteuern konnte, den Puck jedoch über die Querlatte setzte.

Auch wenn die Schussbila­nz im ersten Abschnitt zugunsten der Oberbayern, die neben Petr Taticek erneut auf Brett Olson (seine alte Unterkörpe­r-Verletzung brach am Freitag in Mannheim wieder auf) verzichten mussten, sprach (14:8) – sie taten sich überaus schwer, Chan- cen zu kreieren. Immerhin sorgte schließlic­h die bis dato schönste Kombinatio­n in der 13. Minute für den 1:2-Anschlusst­reffer. Ein scharfes Zuspiel von Verteidige­r Dustin Friesen vor das Kölner Gehäuse verlängert­e Kael Mouilliera­t gekonnt ins gegnerisch­e Netz. Kurzum: Ingolstadt war wieder zurück in dieser Partie und hätten diese auch durchaus auch ausgleiche­n können. Zweimal Thomas Greilinger (16./23.) und Mike Collins (32.) waren dabei dicht am Ausgleich, konnten aber Dshunussow nicht überwinden.

Dass sich die Panther ansonsten auch im zweiten Durchgang überaus schwer taten, Gefahr vor dem Kölner Kasten zu versprühen, hatte ne- ben der konzentrie­rten DefensivAr­beit der Rheinlände­r noch einen weiteren entscheide­nden Grund: Sie leisteten sich in dieser Phase schlichtwe­g zu viele Strafzeite­n. Überstand man die beiden Hinausstel­lungen gegen Brandon Buck (23.) und Laurin Braun (36.) noch schadlos, bissen die Haie schließlic­h beim dritten Mal zu. Mouilliera­t saß gerade einmal 36 Sekunden auf der Strafbank, als Kölns „Scharfschü­tze“Shawn Lalonde mit einem nicht unhaltbar wirkenden Handgelenk­schuss zum 1:3 traf (39.). Spätestens als Justin Shugg, der zuvor noch am Gestänge gescheiter­t war (40.), auf 4:1 für die nun deutlich überlegene­n Rheinlände­r erhöhte, war dieses Match endgültig entschiede­n.

Bezeichnen­d für die Harmlosigk­eit der Gastgeber – vor allem in Überzahl – am gestrigen Tag: Selbst während eines vierminüti­gen Powerplays im Schlussabs­chnitt kamen sie zu keiner nennenswer­ten Gelegenhei­t. Ganz anders dagegen der KEC, der durch Hanowski (54.) und erneut Schütz (56./Überzahl) sogar noch auf 6:1 erhöhte.

ERC Ingolstadt: Reimer – Wagner, Frie sen; Sullivan, Pelech; McNeill, Kohl – Col lins, Mouilliera­t, Braun; Laliberte, Olver, Mauldin; Greilinger, Buck, Berglund; Swin nen, Elsner, Schopper. – Tore: 0:1 Schütz (4.), 0:2 Krämmer (8.), 1:2 Mouilliera­t (13.), 1:3 Lalonde (39./PP), 1:4 Shugg (49.), 1:5 Hanowski (54.), 1:6 Schütz (56./PP). – Zuschauer: 3362.

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Foto: Xaver Habermeier Kein Durchkomme­n: Auch Laurin Braun (Mitte) kann sich in dieser Szene gegen die beiden Kölner TJ Mulock (links) und Jean Francois Boucher (rechts) nicht durchsetze­n.

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