Karottenkur bei Gicht und Rheuma
Die Wilde Möhre bekämpft auch Entzündungen
Neuburg Nicht nur in Wald und Wiesen, sondern auch in vielen Gärten wachsen sie: Wildkräuter. Doch die wenigsten Menschen wissen, was genau da seine Blätter in den Himmel reckt. Sie halten sie für Unkraut und rupfen sie aus. Viel zu schade, sagt Kräuterpädagogin Monika Kuttenreich. Die Neuburgerin stellt wöchentlich jeweils ein Kraut vor. Heute: Wilde Möhre (Daucus carota).
● Erkennungsmerkmale: Doppelt gefiederte Blätter, Blättchen schmal und fiederspaltig. Gleiches Aussehen wie die Blätter der Karotte aus dem Garten. Blüten sind weiß und haben in der Mitte oft ein schwarzrotes Blütchen. Wurzeln sind weiß und etwas zäher als Kulturkarotten.
● Wuchsort: Wiesen, Äcker, Raine, Brachland, Wegränder, etc.
● Inhaltsstoffe: Karotin, Vitamin E, Vitamin H, Vitamin C, Vitamine B1, B2 und B6, Pantothensäure, Glutamin, Pektin, Apfelsäure, etc.
● Eigenschaften: Stoffwechselanregend, harntreibend, entzündungshemmend, appetitanregend, wurmtreibend.
● Verwendete Teile: Wurzeln, Blätter, Blüten.
● Anwendungen: Die Wilde Möhre ist die Stammmutter aller Kulturkarotten. Sie ist neben unseren Kulturkarotten eines der besten Mittel, um Fäulnisbakterien im Darm zu verhüten bzw. diese rasch zu beseitigen. Bei Magen-Darmkatarrh sind sie eines der besten Heilmittel und bringen den empfindlichsten Magen und Darm rasch wieder in Ordnung. Selbst bei Säuglingen und Kleinkindern erzielte man damit die besten Erfolge. Karottensaft saugt die überflüssige Magensäure auf und vertreibt schnell das Sodbrennen. Bei Entfettungskuren, bei Beseitigung von wassersüchtigen Anschwellungen und bei Nierenerkrankungen ist eine Karottendiät von großer Bedeutung.
Rohe Karotten können Eingeweidewürmer aus dem Darm rasch vertreiben. Karottenkuren sind bei Hauterkrankungen angezeigt, sie reinigen das Blut und führen Giftstoffe ab. Rohe Karotten gegessen oder der Saft roher Karotten getrunken, fördert den Stuhlgang. Die Samen der Wilden Möhre gehören zu den erwärmenden Samen und haben eine harntreibende und blähungsstillende Eigenschaft, wie Anis, Fenchel oder Kümmel. Gicht- und Rheumakranke sollten viel Karotten essen bzw. täglich aus Karotten gepressten rohen Saft trinken.
● Rezepte:
Bei Magen Darmkatarrh: 500 g Wilde-Möhre-Wurzel oder geschälte Kulturkarotten in 200 g Wasser kochen, mit einem Stabmixer pürieren und mit einem Liter dicker Fleischbrühe vermischen.
Frühstück für Schüler/Studenten: Haferflocken über Nacht in kalte, nur pasteurisierte Milch einweichen. Morgens eine Karotte und einen Apfel fein reiben und zum Brei geben. Leicht erwärmen und mit Rohrzucker oder Honig süßen. Wer schnell ermüdet, bleibt merklich fitter und aufmerksamer.
OVorläufiges Ende Mit dieser Folge macht unsere Wildkräuterserie eine Winterpause. Im Frühjahr, wenn die Kräu ter wieder blühen, wird sie dann fort gesetzt.