Der Altstadtberg soll schöner werden
OB Gmehling und die CSU werden überstimmt. Gesamtkonzept wird angepackt
Neuburg Es ist der Bereich mit der schönsten Ansicht Neuburgs und der wohl meist fotografierteste, aber auch der, der in den vergangenen Jahren am meisten vernachlässigt wurde: der Altstadtberg. Schon seit Jahren wird an einem Konzept zur Sanierung gearbeitet, die Fühler nach Fördergeldern ausgestreckt und ausgelotet, welche Projekte vordringlich angepackt werden müssen. In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses sollte das Gesamtkonzept beschlossen werden. Doch die CSU stand geschlossen hinter Oberbürgermeister Bernhard Gmehling, der die Sanierung kategorisch ablehnt. Aber sie wurde überstimmt. Mit 7:6 setzte sich die Opposition aus Freien Wählern, SPD, FDP und Grünen durch.
Schon vor einem halben Jahr hatten sich der Ältestenrat und die Fraktionsvorsitzenden den Altstadtberg genauer angeschaut. Fazit: Es gibt jede Menge zu tun. Das will die CSU gar nicht bestreiten, aber momentan habe man Wichtigeres zu erledigen, so der Tenor.
Der Nachtbergweg braucht dringend eine Erfrischungskur. Er muss verbreitert und beleuchtet werden, das sieht auch die CSU so. Aber der Rest habe Zeit. So zum Beispiel die Hangsicherung, die Baumpflegemaßnahmen, die Sanierung der Treppe hinauf zur Aussicht und zur Mariengrotte sowie eine Wegeverbindung zum Stadtmuseum. „Die Baumpflege kann man auch in zehn Jahren noch machen. Da wurde bisher nichts getan und bis dahin kann man sich auch die nächsten Jahre noch entwickeln lassen“, sagte CSU-Fraktionsvorsitzender Alfred Hornung.
Vor allem die geschätzten Kosten rund 2,6 Millionen Euro schockten die CSU-Stadträte. Auch die Zusage von Fördergeldern, so dass die Stadt nur noch 1,1 Millionen Euro zuschießen muss, konnte sie nicht beruhigen. OB Gmehling sagte: „Das wäre alles schön zu machen, aber wir haben Dringenderes zu tun, den Bau der zweiten Donau- brücke, von sozialem Wohnraum oder Kinderkrippen zum Beispiel.“
Sanierungsreferent Harald Neumeier möchte die Maßnahmen auf mindestens acht Jahre verteilen, so dass pro Jahr Kosten um die 130 000 Euro auf die Stadt zukämen. „Dann ist der Schmerz schon nicht mehr ganz so groß“, fand Ralph Bartovon schek (SPD). Aber es sei dringend nötig, der Stadt ein schöneres Antlitz zu bescheren. Würde man nur einzelne Maßnahmen – wie von der CSU gefordert – herausgreifen, wären die Fördergelder futsch. Auf Vorschlag der Freien Wähler wurde der Aufgang zu Mariengrotte gestrichen, die Gesamtkosten so um über 200000 Euro reduziert und das Gesamtkonzept auf den Weg gebracht. „Wir sollten das jetzt anpacken. Die einzelnen Maßnahmen können wir dann ja auf viele Jahren verteilen“, appellierte Karola Schwarz von den Grünen an ihre Ausschusskollegen. Nun muss nur noch der Gesamtstadtrat zustimmen.