Funkstille: Eurofighter alarmiert
Passagiermaschine löst Einsatz über Franken aus
Neuburg Im fränkischen Hersbruck sollen Scheiben und Wände gewackelt haben: Am Donnerstagvormittag gegen 10.30 Uhr hat ein lauter Knall über Mittelfranken die Menschen verunsichert. Auf Nachfrage der Nürnberger Nachrichten klärte das Zentrum für Luftoperationen der Deutschen Luftwaffe im niederrheinischen Kalkar das Rätsel um den lauten Knall auf: Die Neuburger Eurofighter haben über dem fränkischen Städtchen die Schallmauer durchbrochen, um ein Passagierflugzeug abzufangen.
Auf dem Nato-Flugplatz in Neuburg spricht man von einem Standard-Einsatz. Ein Linienflug hat aus nicht näher bekannten Gründen wahrscheinlich einmal mehr die falsche Funkfrequenz gewählt. Scheitert die Kontaktaufnahme mit den Piloten mehrmals hintereinander, wird die Alarmrotte aus Neuburg oder Wittmund – je nachdem: Süden oder Norden – alarmiert.
Der sogenannte „Alpha Scramble“, der scharfe Einsatz, war schnell beendet. Wie das Zentrum für Luftoperationen auf Nachfrage unserer Zeitung bekannt gibt, handelte es sich beim Passagierflugzeug um einen Airbus A380 auf dem Weg von Toronto nach Dubai. Alarmiert wurde die Alarmrotte vom NatoGefechtsstand im niederrheinischen Uedem, und sie erreichte die Maschine in der Nähe der thüringischen Stadt Altenburg. Die Eurofighter übergaben das Flugzeug an der tschechischen Grenze der Alarmrotte aus dem Nachbarland.
Die Alarmrotte fliegt im Durchschnitt einen scharfen Einsatz im Monat. Mitte Juli flogen die Piloten zwei Alpha Scrambles hintereinander, als eine Verkehrsmaschine und ein Passagierflugzeug aus Hurghada auf die Funkversuche nichts erwiderten . Auch bei den anderen Einsätzen kam es zu keinen Zwischenfällen.