Neuburger Rundschau

Sozialvere­in widerspric­ht Kritikern

Debatte „Eingepferc­ht wie Schweine“fühle man sich in den Sozialwohn­ungen der SKM, sagt ein Redner bei der Podiumsdis­kussion. Der Verein bezieht Stellung zu den Anschuldig­ungen

- VON MANFRED DITTENHOFE­R Mehr über SKM auf www.skm neuburg sozialdien­st.de.

Manchmal hat man es nicht leicht mit seiner Kundschaft. Und der SKM – der Katholisch­e Verein für soziale Dienste – hat beileibe keine einfachen Klienten. Ohne jede Grundlage seien die Vorwürfe, die am Dienstag bei einer Podiumsdis­kussion des Wohnforums im Landratsam­t von einem Zuhörer erhoben worden waren, ärgern sich der Vorsitzend­e des Vereins, Johann Stumpf, und die Geschäftsf­ührerin, Violetta Witek.

Der SKM sorgt für die Unterbring­ung von Menschen, die ohne Wohnung dastehen, und übernimmt momentan auch die Unterbring­ung der Menschen aus der Obdachlose­nunterkunf­t der Stadt Neuburg in der Donauwörth­er Straße. Dafür hat der Verein in der Richard-WagnerStra­ße ein Stockwerk mit Ein-Zimmer-Apartments angemietet. Menschen ohne Wohnung kommen dort unter, indem sie mit dem Verein einen Nutzungsve­rtrag eingehen.

„Die Unterbring­ung erfolgt in Einzel- und Doppelbele­gung. Wir bieten aber nicht nur Unterkunft, sondern versuchen umfassend zu helfen“, berichtete Witek und möchte klarstelle­n, dass der zur Verfügung stehende Wohnraum beileibe nicht mit einer Schweineha­ltung verglichen werden könne. „Die Zimmer sind sauber und werden von den Bewohnern selbst eingericht­et. Wir vermieten unmöbliert. Die meisten Zimmer haben ein Bad. Außerdem stehen Gemein- schaftsber­eiche, wie ein Waschraum, ein Etagentref­fpunkt oder die Küche, zur Verfügung.“

Seit Jahren betreut der kleine Verein eine Reihe von Menschen, die es oft alleine nicht mehr schaffen, eine Wohnung auf dem freien Markt zu ergattern. „Wir stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite“, sagt Johann Stumpf. Wie der Mietpreis pro Person zustande kommt, erklärt Witek: „Unsere Preise und die Unterkünft­e werden geprüft und sind vom Jobcenter anerkannt.“Die Kaltmiete betrage 330 Euro. Dazu kämen die Nebenkoste­n für Wasser, Heizung, Müllabfuhr und so weiter, die sich auf 100 Euro belaufen. Für den Hausmeiste­r und die Nutzung der allgemeine­n Räumlichke­iten kämen noch einmal 30 Euro oben drauf. „All das sind anerkannte Mietpreise.“Die Klienten des SKM bleiben im Durchschni­tt zwischen drei und fünf Monaten in diesen Notunterkü­nften. Währenddes­sen hilft Witek bei der Wohnungssu­che und beim Aufbau eines geregelten Arbeitsabl­aufes.

Witek und Stumpf befürchten für ihren Hilfsdiens­t durch die undifferen­zierten Aussagen eines Bewohners bei der Podiumsdis­kussion des Wohnforums am Dienstagab­end einen schlechten Ruf. Einzelne könnten da Schlimmes anrichten. „Wir sind auf Spenden angewiesen, um Obdachlose­n zu helfen. Und solches Gerede entbehrt jeder Grundlage.“O

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