Sozialverein widerspricht Kritikern
Debatte „Eingepfercht wie Schweine“fühle man sich in den Sozialwohnungen der SKM, sagt ein Redner bei der Podiumsdiskussion. Der Verein bezieht Stellung zu den Anschuldigungen
Manchmal hat man es nicht leicht mit seiner Kundschaft. Und der SKM – der Katholische Verein für soziale Dienste – hat beileibe keine einfachen Klienten. Ohne jede Grundlage seien die Vorwürfe, die am Dienstag bei einer Podiumsdiskussion des Wohnforums im Landratsamt von einem Zuhörer erhoben worden waren, ärgern sich der Vorsitzende des Vereins, Johann Stumpf, und die Geschäftsführerin, Violetta Witek.
Der SKM sorgt für die Unterbringung von Menschen, die ohne Wohnung dastehen, und übernimmt momentan auch die Unterbringung der Menschen aus der Obdachlosenunterkunft der Stadt Neuburg in der Donauwörther Straße. Dafür hat der Verein in der Richard-WagnerStraße ein Stockwerk mit Ein-Zimmer-Apartments angemietet. Menschen ohne Wohnung kommen dort unter, indem sie mit dem Verein einen Nutzungsvertrag eingehen.
„Die Unterbringung erfolgt in Einzel- und Doppelbelegung. Wir bieten aber nicht nur Unterkunft, sondern versuchen umfassend zu helfen“, berichtete Witek und möchte klarstellen, dass der zur Verfügung stehende Wohnraum beileibe nicht mit einer Schweinehaltung verglichen werden könne. „Die Zimmer sind sauber und werden von den Bewohnern selbst eingerichtet. Wir vermieten unmöbliert. Die meisten Zimmer haben ein Bad. Außerdem stehen Gemein- schaftsbereiche, wie ein Waschraum, ein Etagentreffpunkt oder die Küche, zur Verfügung.“
Seit Jahren betreut der kleine Verein eine Reihe von Menschen, die es oft alleine nicht mehr schaffen, eine Wohnung auf dem freien Markt zu ergattern. „Wir stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite“, sagt Johann Stumpf. Wie der Mietpreis pro Person zustande kommt, erklärt Witek: „Unsere Preise und die Unterkünfte werden geprüft und sind vom Jobcenter anerkannt.“Die Kaltmiete betrage 330 Euro. Dazu kämen die Nebenkosten für Wasser, Heizung, Müllabfuhr und so weiter, die sich auf 100 Euro belaufen. Für den Hausmeister und die Nutzung der allgemeinen Räumlichkeiten kämen noch einmal 30 Euro oben drauf. „All das sind anerkannte Mietpreise.“Die Klienten des SKM bleiben im Durchschnitt zwischen drei und fünf Monaten in diesen Notunterkünften. Währenddessen hilft Witek bei der Wohnungssuche und beim Aufbau eines geregelten Arbeitsablaufes.
Witek und Stumpf befürchten für ihren Hilfsdienst durch die undifferenzierten Aussagen eines Bewohners bei der Podiumsdiskussion des Wohnforums am Dienstagabend einen schlechten Ruf. Einzelne könnten da Schlimmes anrichten. „Wir sind auf Spenden angewiesen, um Obdachlosen zu helfen. Und solches Gerede entbehrt jeder Grundlage.“O