Texas Rock im American Diner
Sound Kitchen Die Musiker von „Wild Night Out“brachten Südstaaten-Flair nach Neuburg
Was macht ein Vollblutmusiker, wenn die Frau sich von ihm trennt? Er trauert ihr nicht lange nach, sondern verkauft das Auto der Ex, um sich eine brandneue Gitarre zu holen! „Cool Guitars“heißt der Song, in dem Bluessänger Jimmy Thackery amüsant ein Trennungsszenario beschreibt und den die Band „Wild Night Out“bei ihrem Auftritt in der Sound Kitchen gelungen coverte.
Überhaupt scheint Thackery wohl einer der Sänger zu sein, dessen Musik die Gruppe besonders inspiriert – schließlich haben sie sich nach einem seiner Songs benannt. Bassist Bernhard Riedl und Gitarrist Claus Bux musizieren schon 20 Jahre zusammen, neu mit dabei ist Bernhard Reitberger am Schlagzeug. „Wir haben einen ziemlichen Verschleiß an Drummern“, scherzte Bernhard Riedl. Zu sehen sind die Musiker sonst meist im Münchner Raum, in großen Pubs, bei Kneipenfestivals oder auch schon mal bei Bikertreffen.
Einmal zählten sogar die berüchtigten Hells Angels zu ihrem Publikum. „Das war schon sehr strange“, sagte Riedl. In der Neuburger Sound Kitchen allerdings erwartete sie ein weitaus bodenständigeres Publikum. Der besondere Spielort jedenfalls sagte den Musikern zu – ein Burgerrestaurant, das sich in einen Club verwandele, das sei schon ungewöhnlich, wie sie erklärten. Umso mehr freuten sie sich, dann dort auch die Gäste zu begeistern. Sie versprachen ihnen „Blues Rock in all seinen Facetten“und genau den präsentierten sie auch an diesem Abend.
Schon als die Jungs von „Wild Night Out“die ersten Klänge anstimmten, wusste man: Das wird kein ruhiges Konzert. Zwei klasse Stimmen, dazu kräftige Gitarrensounds und Schlagzeugklänge – da fühlte man sich in eine amerikanische Kneipe irgendwo in Texas versetzt. Die Lieder der bärtigen Musiker von „ZZ Top“wurden ebenso gespielt wie Songs von einem modernen Interpreten wie Tony Vega oder Stücke des legendären Stevie Ray Vaughan, der bekannt für seine außergewöhnlichen Gitarrenkünste war.
Bei jedem Song merkte man: Die Jungs von „Wild Night Out“spielen mit großer Leidenschaft und präsentierten Rock und Blues richtig kraftvoll – eben „Dirty Rockin’ Rhythm n’ Blues“, wie sie es selbst nennen. Dem Publikum jedenfalls gefiels und es gab reichlich Beifall für die drei Musiker.