Neuburger Rundschau

Raritäten in Ingolstadt

Antikmarkt lockt Trödler und Schatzsuch­er nach Ingolstadt. Ramsch und Neuware findet man hier nicht

- VON MANFRED DITTENHOFE­R

Ingolstadt Die Nebelschwa­den zogen noch durch die Straßen, als sich die lange Schlange vor dem Paradeplat­z in Ingolstadt in Bewegung setzte. Die Händler des Ingolstädt­er Antikmarkt­es durften morgens um acht mit dem Aufbau beginnen. Schon lange vorher warteten sie vor der Absperrung. Und bereits kurz vor neun streiften dann die ersten potenziell­en Käufer an den Auslagen vorbei.

Händler und private Flohmarkta­nbieter waren bunt gemischt in der Ingolstädt­er Verkaufsme­ile und vor dem Stadttheat­er aufgereiht. Von der Heiligenfi­gur bis hin zu fast schon skurril anmutenden Artikeln wie Trockenhau­ben aus den Sechzigern, alles wurde angeboten. Garantiert Raritäten. Der Veranstalt­er achtet sehr darauf, dass keine Neuware oder Billigrams­ch angeboten wird. „Genau deshalb bin ich hier“, sagte Klaus aus Gerolfing, der seinen Nachnamen aber nicht in der Zeitung lesen will. „Ich schaue einfach gerne vorbei. Jedes Stück erzählt eine ganz eigene Geschichte.“Aber wenn er eine schöne Uhr fände, na dann würde er vielleicht zugreifen. Denn Klaus sammelt alte Armbanduhr­en. Und auch Werbeschil­der aus Blech. Also doch nicht nur schauen?

Hildegard Happernagl hat die Seite gewechselt. Früher ist sie gerne und oft als Käuferin über Flohmärkte gewandert und hat einiges zu Hause angehäuft. Nun ist sie Verkäuferi­n. „Ich räume gerade mein Haus aus und möchte mich von einigen Dingen befreien“, sagt die Appertshof­enerin und deutet auf ihre Auslage. Neben kunstvoll verzierten Hirschgewe­ihen trällerte Musik aus einem Grammophon. Und die ersten Interessen­ten beäugten das Gerät auch schon. „Funktionie­rt noch tadellos“, erklärte Happernagl, die aus Hirschgewe­ihen Schmuck herstellt. Auch den bot sie am Sonntag auf dem Antikmarkt an. Und damit ist sie auch auf den Künstler- und Weihnachts­märkten der Region als Hobbyverkä­uferin vertreten.

Die zahlreiche­n gewerblich­en Händler kommen aus ganz Deutschlan­d zu dem bekannten Ingolstädt­er Antikmarkt. Aber auch sie wollen ihren Namen nicht gerne in der Zeitung sehen. „Nee, danke, bei mir wurde gleich mal nach einem Zeitungsbe­richt eingebroch­en“, berichtet ein Händler aus Nürnberg. Vorsicht sei die Mutter der Porzellank­iste. Und aus solchen Kisten steht vieles auf den diversen Auslagetis­chen. Wer weiß, ob da vielleicht nicht doch etwas Wertvolles dabei ist?

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 ??  ?? Schon morgens um neun waren die Jäger und Sammler in der Ingolstädt­er Verkaufsme­ile unterwegs, wo sich sonst Sonntagmor­gen nur einige Sparziergä­nger begegnen.
Schon morgens um neun waren die Jäger und Sammler in der Ingolstädt­er Verkaufsme­ile unterwegs, wo sich sonst Sonntagmor­gen nur einige Sparziergä­nger begegnen.
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Fotos: mad Ob das Blechflugz­eug einen neuen Besitzer gefunden hat? Viele Besucher reizt dieses Durcheinan­der an Geschichte, die auf dem Antikmarkt herrscht.
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Hildegard Happernagl bot mit ihrem Grammophon gleich noch die musikali sche Umrahmung ihres Verkaufsst­andes.
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Vielleicht ein Segelschif­f für das Regal? Der Preis ist Verhandlun­gssache. Man cher kommt öfter an einem Stand vorbei.

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