Neuburger Rundschau

Junge Kunst Erklärer

Museumsbes­uch mal anders

- Lea Thies

Der Jugendlich­e steht neben der Porzellanf­igur im Kellergesc­hoss des Museums Brandhorst in München und bewegt sich nicht weg. Als die Besucherin der Ausstellun­g „Pop Pictures People“in seine Nähe kommt, fragt er höflich: „Darf ich Ihnen etwas über dieses Kunstwerk erzählen?“Die Besucherin ist überrascht, schaut auf den Flyer, den er ihr reicht, schnappt kurz das Wort „besucherpi.lot“auf und hört schon interessie­rt zu.

Der junge Mann erzählt von Jeff Koons, seinem Porzellan-BärchenKun­stwerk Amore aus dem Jahr 1988, von Kitsch und Kunst, er spricht vom Kindchensc­hema, von Pastelltön­en und erklärt, warum der Betrachter das alles so niedlich und unschuldig findet. Seine Worte sind gut gewählt, er spricht sicher, er stellt Fragen, bezieht sein Gegenüber ein. Frisch! Was ist da los?

Einmal im Monat haben Kunstwerke der Popart-Ausstellun­g im Museum Brandhorst Paten. Dann erklären Schülerinn­en und Schülern ab 14 Jahren den Museumsbes­uchern mehr über das jeweilige Kunstwerk. Dass sich diese jugendlich­en Museumsfüh­rer damit so gut auskennen, liegt auch an ihrer Ausbildung. Die kunstinter­essierten „Besucherpi­loten“werden in einem sechstägig­en Grundsemin­ar geschult. Sie recherchie­ren, sprechen mit Kuratoren, bekommen ein Sprachtrai­ning und erarbeiten eine eigene Führung. Diese dürfen sie einmal im Monat Besuchern vor „ihren“Werken anbieten – dafür bekommen sie ein kleines Honorar.

Ein älteres Ehepaar bleibt nun an Koons Kitsch-Bärchen stehen und hört dem Besucherpi­loten zu. Aus dem Hintergrun­d klingen Wortfetzen einer anderen Besucherpi­lotin herüber, die zwei Teenager fragt: „Was meint ihr, ist das eine Frau?“Die Mädchen kichern. Sie stehen vor dem Andy-Warhol-SiebdruckB­ild „Damen und Herren“, das eine Drag Queen zeigt. Die Besucherin geht weiter, und nach ein paar Schritten hört sie erneut: „Darf ich Ihnen etwas über dieses Kunstwerk erzählen?“ Das Mittelmeer bleibt weiterhin das beliebtest­e Fahrtgebie­t europäisch­er Kreuzfahrt­passagiere. Rund 50 Prozent aller Reisen führten 2016 dorthin. Das geht aus Zahlen des Kreuzfahrt­verbandes Clia hervor. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutete dies einen leichten Rückgang um 2,3 Prozent. Nordeuropa und die Ostsee legten um 1,8 Prozent zu, rund jede fünfte Kreuzfahrt führte dorthin. Deutliche Zuwächse von 16,5 Prozent gab es in der Karibik und allen anderen Fahrtgebie­ten – hier stieg der Anteil auf 29 Prozent. Deutschlan­d ist nach wie vor die größte europäisch­e Kreuzfahrt­nation. Mit einem Marktantei­l von 30 Prozent liegt es vor Großbritan­nien/Irland (28 Prozent) und schließlic­h Italien (elf Prozent).

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Foto: © Jeff Koons Dieses Porzellank­unstwerk „Amore“von Jeff Koons ist Teil der Ausstellun­g „Pop Pictures People“im Museum Brandhorst.

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