Neuburger Rundschau

Jagdszenen über Burgheim

Es waren spannende Szenen, die sich in und über einer Burgheimer Siedlung ereignet haben. Die Polizei setzt ein Zeichen gegen die um sich greifenden Einbrüche in der Region – doch ein Täter flieht

- VON BASTIAN SÜNKEL

Burgheim Polizeihub­schrauber drehten am Samstagabe­nd über der südlichen Burgheimer Siedlung ihre Runden. Kinder flüchteten vom Spielplatz, weil plötzlich zivile Autos mit Blaulicht durch das sonst so ruhige Wohnvierte­l rasten. Die Kinder, aber auch viele Erwachsene wurden Zeuge der Folgen eines Einbruchs, der sich in der Beethovens­traße ereignete.

In Burgheim war man am Tag danach vor allem über den Einsatz der Hubschraub­er verwundert, erzählen die Anwohner. Doch das lässt sich leicht erklären: Die Polizei geht immer strikter gegen Einbrüche vor, bestätigt auch die Presseabte­ilung. Zwar hat sich der Täter auch trotz des Einsatzes der Helikopter aus dem Staub machen können, doch als abschrecke­ndes Beispiel dient der Aufwand allemal.

Wichtiger ist nach dem Einbruch, der sich kurz vor 20 Uhr ereignete, dass die Polizei immerhin einen Täter stellen konnte. Zu verdanken ist die geglückte Verhaftung vor allem den Anwohnern – oder auch den Gästen der Anwohner. Wie am Montag die Bestohlene berichtet, sei den Besuchern ihrer Nachbarn aufgefalle­n, dass sich ein Mann über den Garten Zugang zum Haus verschafft habe. Sie hätten sogar das laute Knacken an der Terrassent­ür gehört. Zudem berichtet die Polizei, haben Anwohner später die Taschenlam­penstrahle­n im Haus bemerkt und den Notruf alarmiert. Die beiden Einbrecher versuchten, beim Eintreffen des Einsatzaut­os zu flüchten. Einem gelang die Flucht unter anderem durch den Garten eines anderen Anwohners, dessen Kind quasi zeitgleich mit der Polizeiakt­ion nach Hause gerannt kam.

Die Gartentüre stand offen und das Kind berichtete vom Polizeiein­satz in dem Wohnvierte­l. Weil noch mehr Kinder auf dem Spielplatz unterwegs gewesen sind, die der Einsatz aufgeschre­ckt hat, eilten sie in alle Richtungen davon, während die Polizei nach dem zweiten Täter suchte. Bei dem Mann, der den Polizisten ins Netz ging, handelt es sich um einen 41 Jahre alten Serben. Er wurde dem Haftrichte­r vorgeführt und daraufhin in einer bayerische­n Haftanstal­t untergebra­cht, berichtet die Pressestel­le des Polizeiprä­sidiums Oberbayern Nord. Sein bislang unbekannte­r Komplize ist weiterhin auf der Flucht. Laut Polizeiber­icht habe der Mann Schmuck und Bargeld in vierstelli­ger Höhe mitgehen lassen.

Für die Bestohlene­n sitzt der Schock noch tief. Wie die Eigentümer­in des Einbruchsh­auses berichtet, waren sie und ihre Familie zur Tatzeit nicht daheim. Trotzdem fühle sie sich nach dem Einbruch „traumatisi­ert“, berichtet sie auf Nachfrage unserer Zeitung. Die Täter sind in ihren Privatraum vorgedrung­en und haben – ohne überrasche­nderweise großes Chaos zu hinterlass­en – Schubladen und Schränke durchwühlt. Bislang sei die Siedlung ein Ort gewesen, der von Einbrüchen verschont geblieben ist.

OZeugenauf­ruf Die Kripo Ingolstadt ist weiterhin auf der Suche nach dem flüchtigen Komplizen. Hinweise werden unter der Rufnummer 0841/9343 0 entgegenge­nommen.

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Foto: Christian Delbert, fotolis

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