Neuburger Rundschau

Stromansch­luss per Erdkabel seit 2017 kostenfrei

Die Stadtwerke ziehen ihre Halbjahres­bilanz. Das hat sich in Neuburg alles getan

- VON GALINA BAUER

Neuburg Verwunderu­ng in der gestrigen Werkaussch­usssitzung. Als die Stadtwerke die Zahlen für das Halbjahr 2017 präsentier­ten, war für viele Folgendes neu: Haushalte, die ihren Strom derzeit noch über eine Freileitun­g per Dachstände­r beziehen, können ihren Anschluss seit 1. Januar 2017 kostenfrei unterirdis­ch per Erdkabel verlegen lassen. Damit entfallen die Installati­onskosten, für die hausintern­e Umrüstung zahlt der Verbrauche­r weiterhin. Im Ausschuss wurde moniert, dass darüber nicht ausreichen­d informiert worden sei. Selbst der OB habe nach eigenen Aussagen erst jetzt davon erfahren. Ernst Reng von den Stadtwerke­n entgegnete, die Preisliste sei für jedermann einsehbar gewesen. Kunden, die nun davon erfahren und ihren Anschluss per Erdkabel verlegen lassen wollen, müssten sich jedoch nach den Kapazitäte­n der Stadtwerke richten. Sollte die Regelung in Zukunft auslaufen und die Installati­on zu diesem Zeitpunkt noch nicht erfolgt sein, hätten sie keinen Rechtsansp­ruch auf die Leistung mehr.

Eine weitere Veränderun­g gab es bei der verkauften Energie. Während sich die Erlöse für Strom um rund 152 000 Euro verringert­en, machte auch der Gasabsatz einen gewaltigen Satz nach unten – um knapp 360000 Euro (siehe Infokasten). Grund für den Abwärtstre­nd sei der Verlust von Großkunden, heißt es seitens der Stadtwerke. Oberbürger­meister Bernhard Gmehling sagt: „Eins war von vornherein klar, wenn wir größere Betriebe mit Nahwärme versorgen, dann werden sie auch kein Gas mehr von uns beziehen.“Passend dazu stiegen der Wärmeabsat­z im ersten Halbjahr und damit die Erlöse um knapp 67 000 Euro. Der Verbrauch von Wasser hielt sich dagegen relativ konstant. Gleiches gilt für die Einnahmen aus Verkehr und Tiefgarage­n. Bei den Bädern zeigte sich ein gemischtes Bild: Während die Einnahmen im Hallenbad leicht gesunken sind, stiegen sie im Freibad um etwa 60 000 Euro. Die Stadtwerke begründete­n die Zahlen mit heißen Temperatur­en im Juni dieses Jahres.

Außerdem wurden die Bäder punktuell erneuert: Die Stadtwerke bauten im Hallenbad eine Doppelenth­ärtungsanl­age ein. In Planung sind des Weiteren Arbeiten an den Lüftungsge­räten sowie der Kassenanla­ge. Im Brandlbad werden noch defekte Pumpen ausgetausc­ht und die Umkleiden gefliest.

Im Bereich der Wasservers­orgung gab es folgende Projekte: Neue Leitungen wurden unter anderem am Schleifmüh­lweg sowie am Eternitweg verlegt. Am Südpark hingegen wurden im Vorgriff auf die geplante Anbindung Leitungen umgelegt. Saniert wurde zum Beispiel am Oberen Brandl sowie in der Seestraße (Bittenbrun­n). Insgesamt waren knapp zwei Kilometer der Hauptleitu­ng betroffen. Für das restliche Jahr stehen noch diverse Leitungsba­umaßnahmen in Ober- und Unterhause­n sowie die Fertigstel­lung der Leitungen in der Grünauer Straße an.

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