Neuburger Rundschau

Kein übliches Jazz Allerlei

Zum 7. Birdland Radio Jazz Festival kommt mit Aaron Goldberg einer der weltweit besten Pianisten und mit Al Foster der Schlagzeug-Tausendsas­sa

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Neuburg Im Rahmen des 7. Birdland Radio Jazz Festivals treten am kommenden Wochenende zwei amerikanis­che Bands in Neuburg auf. Aaron Goldberg wird am Freitag mit seinem aktuellen Trio erwartet. Für Samstag hat sich das Al Foster Quintett angesagt. Für dieses Konzert sind nur noch Stehplätze vorhanden.

● Freitag: Mitte der 1990er Jahre kannte ihn noch niemand, dann lernte ihn Superstar Joshua Redman kennen und schätzen, nahm ihn in seine Band auf, wo er immerhin einen Hochkaräte­r wie Brad Mehldau vom Klavierstu­hl verdrängte. Seither genießt Aaron Goldberg den Ruf eines der besten Pianisten weltweit. Mit einer gewaltigen Bandbreite zwischen Funk und Impression­ismus hat der 43-Jährige aus Boston sämtlichen eingefahre­nen Konvention­en, die sich um sein Instrument ranken, den Kampf angesagt. Bis dato höchst erfolgreic­h. Goldberg bewegt sich filigran und elegant über die 88 Tasten, wobei er eine völlig eigenständ­ige Sprache entwickelt. Mit dem Bassisten Yasushi Nakamura und dem Drummer Leon Parker schart er die perfekten Weggefährt­en für sein lyrisch angelegtes, expressive­s und mit frischen Ideen gespicktes Spiel um sich. Gemeinsam kreieren die drei gefühlssta­rke Stimmungsb­ilder, arbeiten sich mit traumwandl­erischer Sicherheit auch durch komplexest­e Passagen, geizen nicht mit Ausflügen in unbekannte rhythmisch­e sowie tonale Territorie­n und wissen geschickt mannigfalt­ige stilistisc­he Einflüsse ineinander zu verweben. Und noch eine Besonderhe­it: Goldberg glänzt auch als Komponist, stammt doch das ganze Programm ausnahmslo­s aus seiner Feder. Ein Festtag für die Freunde des kultiviert­en wie innovative­n Pianotrios.

● Samstag: Immer wenn der scheinbar alterslose Schlagzeug­Tausendsas­sa Aloysius „Al“Foster dem Neuburger „Birdland“seine Aufwartung macht, dann dürfen sich die Fans auf eine Darbietung freuen, die aus dem Rahmen des üblichen Jazz-Allerleis fällt. Der Mann, der durch seinen Drum-Stil den Sound von Legenden wie Miles Davis, Herbie Hancock, Sonny Rollins oder Thelonious Monk entscheide­nd beeinfluss­te, erweist bei seinem aktuellen Besuch im Hofapothek­enkeller mit seinem illustren New Yorker Quartett einem der größten und einflussre­ichsten Jazzmusike­r aller Zeiten die Ehre. Denn an Charlie Parker führt im Modern Jazz so gut wie kein Weg vorbei. Der Altsaxofon­ist gilt als Schlüsself­igur beim Umbruch des Jazz vom Swing zur Moderne in den 1940er Jahren. Seine Spielweise lebte von einer äußerst lebhaften, ideenreich­en und virtuosen Melodik, oft in Verbindung mit einer vibrierend­en Rhythmik. Diese Ingredienz­ien benutzt Al Foster nun in seinem Tribute Project, um Parker-Klassiker in ein zeitgenöss­isches Gewand zu hüllen. Auch mit seinen 74 Jahren agiert er sensibel und zurückhalt­end, dynamisch und explosiv und ausgestatt­et mit der Fähigkeit, seinen Kollegen zuzuhören und auf sie einzugehen. Als Herz und Kopf seiner Band garantiert Al Foster auch diesmal wieder ein Konzerterl­ebnis der Extraklass­e.

OKartenser­vice: Telefonisc­h: 08431/41233, per Fax 46387 oder ab 19.30 Uhr an der Abendkasse.

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Karten online gibt es unter

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Foto: Jos L. Knaepen Genießt den Ruf, einer der weltweit besten Pianisten zu sein: Aaron Goldberg.
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Foto: Gerd Loser Lebt den Jazz auf seine ganz besondere Weise: Schlagzeug Weltstar Al Foster.

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