Neuburger Rundschau

Knausern beim Kneippbeck­en

Die Gemeinde Bergheim korrigiert die Baukosten für ein Wassertret­becken am Sportplatz nach unten. Ob sie für maximal 30 000 Euro das bekommt, was sie sich erhofft?

- VON CLAUDIA STEGMANN

Bergheim Das Projekt will gut überlegt sein – zumindest, wenn es nach Egon Fuhrmann geht. Keine Frage: Der Bergheimer Gemeindera­t fände es grundsätzl­ich gut, wenn der Ort ein Kneippbeck­en hätte. Aber zu welchem Preis? Um diese Frage drehte sich zum wiederholt­en Male eine Diskussion im Gemeindera­t – und es wird wohl nicht die letzte sein.

Dass sich Bergheim überhaupt mit der Idee eines Kneippbeck­ens beschäftig­t, hängt mit ihrer Mitgliedsc­haft in der Leader-Aktionsgru­ppe „Altbayeris­ches Donaumoos“zusammen. Der Verein kümmert sich darum, dass EU-Mittel in den ländlichen Raum fließen. In der Vergangenh­eit wurden mithilfe dieser Zuschussge­lder etwa das Mehrgenera­tionenhaus in Oberhausen, Wanderwege, die Nachbarsch­aftshilfe oder das Pflanzenla­byrinth in Ludwigsmoo­s auf die Beine gestellt. Das Kneippbeck­en in Bergheim könnte ein weiteres Projekt werden.

Doch noch sind sich die Gemeinderä­te nicht sicher. In einer ersten Schätzung war die Rede von Baukosten in Höhe von 45 000 Euro zuzüglich Planungsko­sten von 11000 Euro. Von der EU würde es 50 Prozent Zuschuss zu den Baukosten geben. Dafür hätte die Gemeinde dann ein acht Meter langes Becken im Vorfluter des Stauwerks Bergheim, also in unmittelba­rer Nähe zum Sportplatz, bekommen. Doch den Gemeinderä­ten ist diese Version, die die Gemeinde um die 30000 Euro kosten würde, zu teuer. Deshalb wurde in der Sitzung am Montagaben­d ein neuer Beschluss gefasst, wonach die Baukosten für das Kneippbeck­en bei maximal 30000 Euro liegen dürfen, sodass die Gemeinde „nur“noch 15 000 Euro plus die Planungsko­sten übernehmen müsste.

Die Frage ist jetzt allerdings: Was bekäme die Gemeinde für dieses Geld? Egon Fuhrmann hatte schon mal einen Vorschlag: Anstatt eines acht Meter langen Beckens würde doch ein vier Meter langes Becken reichen. Außerdem ließe sich möglicherw­eise bei den Planungsko­sten sparen. Denn der Standort am Vorfluter der Donau erfordert eine wasserrech­tliche Ausnahmege­nehmigung – und die sind größtentei­ls nicht förderfähi­g. „Vielleicht wäre ein anderer Standort besser?“, fragte er in Richtung Bürgermeis­ter Tobias Gensberger. Der hatte allerdings von Sportverei­nsmitglied­ern erfahren, dass ein Kneippbeck­en in unmittelba­rer Nähe zum Fußballpla­tz durchaus auf Zuspruch bei den Sportlern stößt. Das Areal würde aufgewerte­t und wäre insbesonde­re für Frauen und Kinder, die den Fußballern nicht 90 Minuten beim Kicken zuschauen wollen, eine schöne Alternativ­e. Darüber hinaus läge das Kneippbeck­en direkt am Donau-Radwanderw­eg und könnte den einen oder anderen Radfahrer zur Rast einladen.

Keine befriedige­nde Antwort bekam Fuhrmann auf die Frage, wie es sich mit den Unterhalts­kosten für solch ein Becken verhält. Eine entspreche­nde Nachfrage in Neuburg, Egweil, Eichstätt und Ingolstadt, wo es ebenfalls Wassertret­becken gibt, kam zu keinem eindeutige­n Ergebnis, da die Regelungen unterschie­dlich sind. In Egweil beispielsw­eise wird das Becken ehrenamtli­ch sauber gehalten, in Ingolstadt übernehmen Mitarbeite­r des Gartenbaua­mts die Aufgaben.

Am Ende der Diskussion, die im Wesentlich­en nur von Egon Fuhrmann geführt wurde, einigten sich die Räte mehrheitli­ch darauf, als Obergrenze für ein Kneippbeck­en 30000 Euro anzusetzen. Ein Planer soll nun ausarbeite­n, was die Gemeinde dafür bekommen würde.

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Foto: Jakob Stadler So könnte das Wassertret­becken aussehen, das in Bergheim gebaut werden soll. Maximal 30000 Euro soll es kosten. Weil die EU aus dem Leader Fördertopf die Hälfte da zuschießen würde, bliebe für die Gemeinde ein Rest von 15 000 Euro.

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