Basteln für die Kirche
Das Bastelteam aus Karlshuld fertigt Sterne und Engel, um die Pfarreiengemeinschaft finanziell zu unterstützen. Am kommenden Sonntag findet der Basar statt
Karlshuld Ein Stapel Gotteslobseiten liegt vor Fanni Eberle. Damit aus dem Papier ein Engel wird, muss sie millimetergenau Falte für Falte einarbeiten. Zusammengeschnürt entstehen fächerförmige Flügel und ein Engelskleid. Das fertige Stück ist pure Handarbeit. Die Karlshulderin bastelt nicht alleine, es gibt ein ganzes Bastelteam. Sterne, Engel und Kerzen fertigen neben Fanni Eberle auch Renate Meier, Hildegard Reichert, Anni Seeger und Anni Hofer. Ihre fertigen Stücke verkaufen die Damen auf einem Basar und unterstützen damit die Innenrenovierung der Kirche St. Ludwig in Karlshuld. Nach erfolgreichen Verkaufsaktionen im vergangenen Jahr steht nun der nächste Basar im katholischen Pfarr- und Jugendheim, am kommenden Sonntag, 22. Oktober, von 11 bis 17 Uhr, an.
Mit dem Einsatz von Pfarrer Paul Igbo hat das Bastelfieber begonnen. Als der Geistliche 2015 in die Pfarreiengemeinschaft Karlshuld kam, stieß er sogleich die Innenrenovierung der Kirche an. Zuletzt geschah dies im Jahr 1962. Viel zu lange her, dachte sich auch die Karlshulderin Renate Meier und überlegte sogleich, wie sie die Pfarrei finanziell unterstützen könnte. Herausgekommen ist ein Basar, auf dem einige Frauen aus der Gemeinde Sterne und Engel verkaufen.
Seit März treffen sich die fünf Damen des Bastelteams montags und dienstags bei Renate Meier in der Wohnküche. Den ganzen Nachmittag wird fleißig gebastelt, anschließend serviert Kirchenpfleger Franz Meier den Frauen Kaffee und Kuchen. Sie sind mittlerweile ein eingespieltes Team. Jeder hat seine Aufgabe: Papier falten, Muster schneiden oder stanzen, Glitzerpapier auf das Gebastelte kleben und schnüren.
Wenn die Freundinnen basteln, sieht das nach Akkordarbeit aus: 44 Bastelschritte für einen Engel, gleich 3200 Bastelschritte für einen Stern. Das entspricht in etwa vier Stunden Arbeit. Heuer hat das Bastelteam insgesamt 400 Engel gefertigt – in unterschiedlichen Größen und Farben sowie aus unterschiedlichen Materialien. „Der Renner sind unsere Gotteslobengel“, erzählt Renate Meier. Ihre Sterne bestehen häufig aus Elefantenpapier. Auch Kartonage eignet sich gut. Zum ersten mal gibt es heuer auch Stücke, die mit Perlen verziert sind.
Zum Bastelteam gehören nicht nur die fünf Frauen. Auch andere Gemeindemitglieder fertigen Verschiedenes für den Basar: Tannenzapfengehänge, Holzfiguren, Kirschkernkissen, Kerzen, Geschenkanhänger. Ob ihr Einsatz mehr ein Hobby oder ein Ehrenamt ist, können die Damen nicht sagen. Was aber alle antreibt, ist der gute Zweck. „Die Diözese hat leider nicht viel Geld für die Renovierung übrig“, bedauert Renate Meier. Deshalb sei jede Spende sehr willkommen. Auf bislang zwei Basaren kamen 3800 Euro zusammen. Um die Spendenbereitschaft in Zukunft zu steigern, soll in der Kirche St. Ludwig ein Spendenbarometer aufgestellt werden.