Bergheim lehnt Nationalpark weiter ab
Gemeinde kritisiert verhaltene Informationspolitik
Bergheim Es ist kein Geheimnis, dass Bürgermeister Tobias Gensberger kein Freund des geplanten Nationalparks in den Donauauen ist. Das hat sich auch seit den jüngsten Informationen aus dem Umweltministerium in München nicht geändert. Im Gegenteil: Sein Veto zum Nationalpark hat sich gefestigt, denn nach wie vor hält das Ministerium nach Meinung von Gensberger mit konkreten Aussagen hinterm Berg. Fragen würden nicht konkret beantwortet, alles bliebe im Unkonkreten, kritisierte er in der Gemeinderatssitzung am Montag. „Wir kaufen nicht die Katze im Sack hinter der Mauer“, zitierte er seine Stellvertreterin Claudia Heinzmann und lehnte es ab, dass die Donauauen weiter im Fokus für einen dritten Nationalpark in Bayern stehen. Die Gemeinderäte unterstützten seine Argumente einstimmig.
Anlass für die erneute Debatte war der umfangreiche Fragenkatalog, den der Landkreis NeuburgSchrobenhausen, der Landkreis Donau-Ries und die Stadt Ingolstadt im Juni dieses Jahres dem Umweltministerium hatte zukommen lassen. Auch die Gemeinde Bergheim hatte sich mit einigen gemeindespezifischen Fragen zu Wort gemeldet. Die Antworten, die seit Kurzem auf der Internetseite des dritten Nationalparks einzusehen sind, haben Gensberger aber ganz und gar nicht überzeugt. Unter anderem blieb die Frage offen, ob die zusammen mit Irgertsheim neu gebaute Kläranlage erweitert werden dürfte. „Diese Anlage hat uns viel Geld gekostet, damit wir sie so bauen, dass sie erweitert werden kann. Ob das im Zusammenhang mit einem Nationalpark noch möglich ist, bleibt unklar“, monierte Claudia Heinzmann und sprach von einem „Geschwurbel“statt konkreter Antworten.
Was Bürgermeister Gensberger nach eigenen Aussagen aber „am meisten stinkt“, sei die Geheimniskrämerei des Ministeriums hinsichtlich eines neuen, erweiterten Suchraums für den Nationalpark. Die Pläne habe nur Landrat Roland Weigert einsehen dürfen, eine Weitergabe an die Kommunen sei ausdrücklich untersagt worden. Welchen Grund es dafür gibt, weiß Gensberger nicht. Für ihn ist die Anweisung aus München nur ein weiterer Beweis dafür, dass ein Dialog im Sinne der Definition immer noch nicht stattfindet. In der neuen Gebietskulisse sind auch Teile des Neuburger Stadtgebiets eingezeichnet, sprich die Leopoldineninsel, die Fasanenschütt bei Bittenbrunn und die Donau.
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