Eine Chance für den ersten Eindruck
Schüler lernen, was Aussehen, Benehmen, Kleidung bewirken
Neuburg „Weil der erste Eindruck selten eine zweite Chance hat“war Thema des Seminars, das Jürgen Stickel, Sozialpädagoge und Leiter der Neuburger Bürgerhäuser im Ostend und im Schwalbanger, in der Praxisklasse der Mittelschule Neuburg hielt.
Seit Jahren ist diese Veranstaltung die erste von vielen Maßnahmen, die die Mädchen und Jungen der Praxisklasse auf ihrem Weg zur Ausbildungsreife und Berufsfindung begleiten. Jürgen Stickel, ein überzeugter Anhänger der Praxisklassen, kommt seit Jahren gerne zu den Jugendlichen.
Auch dieses Jahr fand er rasch Zugang zu den Schülern, die sich begeistert auf die unterschiedlichen Themen und Übungen einließen. So war ihnen rasch klar, dass Kleidung, Aussehen und Benehmen eine Wirkung haben, bei einem Gegenüber sofort einen Eindruck machen und dieser sich auch gleich, unbewusst und in Sekundenschnelle, ein Urteil bildet. Doch wie wirkt man, wie kann man seine Wirkung beeinflussen und was ist eigentlich gutes Benehmen? Rollenspiele zur Selbstreflexion ließen die Jugendlichen nachdenklich werden.
Jürgen Stickel sprach Klartext zu den Jungen und Mädchen, spiegelte ihre Wirkung, gab Tipps zu situationsangemessener Kleidung und gutem Benehmen. Eigentlich ist alles selbstverständlich und klingt einfach. „Stehe aufrecht!“, „Schau deinem Gegenüber in die Augen“, „Sprich deutlich und in ganzen Sätzen!“„Grüße freundlich und gib richtig die Hand.“Immer wieder betonte und übte der Sozialpädagoge diese einfachen und doch so schwer umsetzbaren Türöffner für einen Kontakt.
Wohlwissend um die Unsicherheit und die geringe Selbsteinschätzung der 14- bis 16-Jährigen hob er mithilfe eines 20-Euro-Scheins – den er zerknüllte und wieder glattstrich – den Wert jedes einzelnen hervor. „Egal wie ihr ausseht, welche Stärken und Schwächen ihr habt, ihr habt immer für etwas oder jemanden einen Wert. Und es liegt an euch, welches Bild ihr zeigen wollt.“Dann zitierte er Johann Wolfgang von Goethe: „Das Benehmen ist ein Spiegel, in dem jeder sein Bild zeigt.“Er erklärte: „So, wie ihr behandelt werden wollt, so solltet ihr euch auch verhalten.“Zu guter Letzt machte er den Schülern Mut: „Mit Respekt und Elan, also Ehrgeiz, Leistungsbereitschaft, Ausdauer und Neugier, erreicht ihr eure Ziele.“