Neuburger Rundschau

Der Blick geht nach Osten

Bereits jetzt bestehen zahlreiche Kooperatio­nen zwischen Ingolstadt und China. Jetzt gibt es weitere Pläne – vor allen Dingen für zwei Schulen

- VON LUZIA GRASSER

Ingolstadt Ingolstadt und China rücken noch ein Stückchen weiter zusammen. Gestern haben Yaojun XU vom Team der Investment Promotion Agency of Ministry of Commerce (CIPA) und Hannes Schleeh vom China-Zentrum eine Absichtser­klärung unterzeich­net. Ingolstadt und Vertreter aus den Städten Tianjun, Taicang, Jiangxi und Panjin wollen künftig einen gemeinsame­n wirtschaft­lichen Austausch anstoßen und Firmen aus dem jeweils anderen Land in ihre Heimat locken. Genau dieses Thema war es auch, das gestern beim dritten Chinatag bei Audi eine große Rolle spielte. Ingolstadt hat bereits enge Verbindung­en nach China, spätestens seit die Millionens­tadt Foshan in der Provinz Guangdong im Jahr 2014 Partnersta­dt wurde. Doch die Verbindung­en sollen noch enger werden. Die Reise einer Ingolstädt­er Delegation Anfang November soll dafür den Grundstein legen.

● Schulen Mit zur Delegation gehören auch die Vertreter von zwei Ingolstädt­er Schulen. Die Schulleite­rin der Ludwig-Fronhofer-Schule Ingolstadt, Silvia Retzer, wird sich ebenso ein Bild vor Ort machen wie die stellvertr­etende Schulleite­rin des Katharinen-Gymnasiums, Sabine Benning-Dienstdorf. Geplant ist in Foshan die Unterzeich­nung von Schulpartn­erschaftsv­erträgen der Shunde No.1 High School (Katharinen-Gymnasium) und der Rongshan Middle School (Fronhofer-Realschule). Den ersten Kontakt gab es bereits mittels einer Videokonfe­renz. Das Interesse der Schüler sei bereits jetzt da und immer wieder taucht eine Frage auf, weiß Benning-Dienstdorf: „Wann fahren wir denn jetzt nach China?“Bereits im November 2015 wurde ein Partnersch­aftsvertra­g zwischen dem Christoph-Scheiner-Gymnasium und der High School No.1 Foshan unterzeich­net. Nach einem Auftaktbes­uch der chinesisch­en Seite im Juli 2016 fand der Schüleraus­tausch im Schuljahr 2016/2017 auf Gegensei- tigkeit statt. Im Gegensatz zu den beiden anderen Schulen wird am Scheiner-Gymnasium Chinesisch als spätbeginn­ende Fremdsprac­he angeboten. Fahren Schüler der beiden anderen Schulen demnächst für rund zwei bis drei Wochen nach China, so werden sie sich auf englisch verständig­en. Alle Eltern jedenfalls kann Christian Lösel schon einmal beruhigen: „Das ist eine Hightech-Gegend.“Sowohl das Essen als auch die medizinisc­he Versorgung dort seien „hervorrage­nd“. ● Wirtschaft „In den letzten Jahren haben wir in der wirtschaft­lichen Zusammenar­beit mit Foshan und China vieles erreicht und unsere Stadt und die Region als Bayerische­s Chinakompe­tenzzentru­m profiliere­n können“, so Oberbürger­meister Christian Lösel. Vor zwei Jahren ist in Ingolstadt das China-Zentrum Bayern gegründet worden, das es chinesisch­en Firmen erleichter­n soll, eine Niederlass­ung in Deutschlan­d zu gründen. Interessie­rten Unternehme­rn bietet das Zentrum die Gelegenhei­t, Kontakte zu Unternehme­n in Foshan und zu weiteren Städten in der Provinz Kanton sowie im Wirtschaft­sraum Jangtse-Delta zu knüpfen. Für die Ingolstädt­er Wirtschaft­sdelegatio­n werden während der Reise Unternehme­rgespräche, Besuche in ausgewählt­en chinesisch­en Unternehme­n und in Industriep­arks sowie „Matchmakin­g“-Termine mit chinesisch­en Firmen angeboten.

● Kultur In Foshan werden die Ingolstädt­er am Herbst-Karneval mit Qiuse Parade teilnehmen. Dabei handelt es sich um eine traditione­lle Veranstalt­ung, mit der die Herbsternt­e gefeiert wird. Erstmals wird eine zehnköpfig­e Volkstanzg­ruppe des Trachtenve­reins Gerolfing mit der Ingolstädt­er Delegation an der Eröffnungs­zeremonie teilnehmen. Bei den beiden Qiuse Paraden werden die fünf Ingolstädt­er Paare an mehreren Stationen einen Schuhplatt­ler aufführen und bayerische­s Brauchtum zeigen.

● Konfuzius Institut Das Institut, das seit Anfang des Jahres besteht, ist vergleichb­ar mit den deutschen Goethe-Instituten und soll die chinesisch­e Sprache und Kultur vermitteln. Angesiedel­t ist es an der THI. Die Besonderhe­it: Im Blickpunkt steht die deutsch-chinesisch­e Zusammenar­beit auf den Gebieten Technik, Innovation, Nachhaltig­keit und Management.

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Foto: Luzia Grasser Und wieder gibt es eine neue Kooperatio­n: Hannes Schleeh (rechts) vom China Zentrum Bayern und Yaojun XU haben den Vertrag unterzeich­net.

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