So lassen sich Energiefresser aufspüren
Wer seinen Stromverbrauch senken möchte, sollte erst herausfinden, wo das sinnvoll ist
Viele Kunden finden die Stromabrechnung, die ihnen einmal im Jahr ins Haus flattert, zunächst einmal verwirrend. Nur eines ist klar: Die monatlichen Abschlagszahlungen, die dort für die kommende Abrechnungsperiode ausgewiesen sind, könnten niedriger sein.
Aber der Energieversorger legt die Höhe der Abschlagszahlung natürlich nicht willkürlich fest. Sie ergibt sich aus dem letztjährigen Verbrauch. Dieser wird in der Regel auf der zweiten Seite der Stromrechnung aufgeführt. Dazu listet der Stromlieferant die Zählerstände zu Abrechnungsbeginn und -ende auf und ermittelt auf dieser Basis den genauen Stromverbrauch in Kilowattstunden (kWh). Der berechnete Strompreis setzt sich dann aus einem Grundpreis (verbrauchsunabhängige Gebühr) und einem Verbrauchspreis, auch Arbeitspreis genannt, zusammen. Letzterer wird in Cent pro Kilowattstunde (Ct/ kWh) berechnet. Die Höhe der Preisbestandteile wird durch den gewählten Stromtarif vorgegeben. Haushalte mit einem hohen Verbrauch tun in der Regel gut daran, einen Stromtarif mit möglichst niedrigem Verbrauchspreis auszuwählen, während verbrauchsarme Haushalte darauf achten sollten, den tariflichen Grundpreis kleinzuhalten.
Es empfiehlt sich, seinen Stromverbrauch auch übers Jahr zu kontrollieren, indem man regelmäßig den Zählerstand selbst notiert. Kennt man seinen Stromverbrauch, stellt sich die nächste Frage: Ist er zu hoch? Ja, lautet nur allzu oft die Antwort. Laut aktuellem Stromspiegel verbraucht ein deutscher Vier-Personen-Haushalt durch- schnittlich 4000 Kilowattstunden – ein Wert, der sich ohne Komfortverlust locker um 1000 Kilowattstunden senken lässt.
Es gibt nämlich viele heimliche Stromfresser. Denen kommt man mit einem Strommessgerät auf die Spur. Letzteres kann ausgeliehen werden – etwa bei vielen Stromversorgern. Das Gerät wird einfach zwischen Steckdose und Netzstecker des jeweiligen Elektrogeräts geschaltet. Auf diese Weise kann nicht nur der Stromverbrauch im laufenden Betrieb, sondern auch im Standby-Modus ermittelt werden. Mithilfe eines Messgeräts lässt sich zudem herausfinden, wie viel Strom und damit Energiekosten dank eines neuen Kühl- und Gefrierschranks oder eines Waschmaschinen-Austauschs eingespart werden können.
Darüber hinaus kann auch mit vielen kleinen Maßnahmen der Stromverbrauch merklich gesenkt werden: von der Umstellung auf LED-Lampen über den Einsatz abschaltbarer Steckerleisten bis hin zum energiesparenden Kochen mit Deckeln auf den Töpfen. Die nächste Stromabrechnung wird dann den Wahrheitsgehalt eines Sprichworts dokumentieren: Kleinvieh macht auch Mist.