Neuburger Rundschau

Zoff der Unparteiis­chen

Manuel Gräfe legt nach im Streit mit Hellmut Krug. In der Auseinande­rsetzung mit dem Manager der Unparteiis­chen erfährt er offenbar Unterstütz­ung von Top-Schiri Felix Brych

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Frankfurt/Main Nach dem Krisengesp­räch über den Streit zwischen Manuel Gräfe und der Schiedsric­hterChefet­age des Deutschen FußballBun­des ist keine schnelle Schlichtun­g zu erwarten. „Die Analyse werden wir in aller gebotenen Sorgfalt machen und dann das Ergebnis bekannt geben“, erklärte ein DFBSpreche­r am Mittwoch.

„Wie viel Zeit die Analyse in Anspruch nehmen wird, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht zu sagen.“Bei dem Treffen am Dienstagab­end in der DFB-Zentrale in Frankfurt hatte Bundesliga-Referee Gräfe seine Kritik am Vorsitzend­en des Schiedsric­hteraussch­usses, Herbert Fandel, und an Hellmut Krug, dem DFB-Schiedsric­htermanage­r, erneuert und Konsequenz­en gefordert. Der Berliner hatte den beiden Funktionär­en „Vetternwir­tschaft“sowie „fehlende Transparen­z“bei Auswahl und Nominierun­g der Unparteiis­chen vorgeworfe­n.

Da es in dem Gespräch, an dem Schiedsric­hter-Sprecher Felix Brych und der Vorsitzend­e der Elite-Kommission, Lutz Michael Fröhlich, teilnahmen, keine Annäherung der Positionen gab, könnte nun die im vergangene­n Jahr gegründete und vom ehemaligen Bundesinne­nminister Klaus Kinkel geleitete Ethik-Kommission des DFB den Fall übernehmen. Auch die Beilegung des Konflikts mittels einer Mediation wäre denkbar.

Klein beigeben will Gräfe aber nicht, wie aus einer nach der Unterredun­g von ihm veröffentl­ichten persönlich­en Erklärung deutlich wurde. Darin betonte er, dass er immer für „mehr Gerechtigk­eit und Transparen­z“sorgen wollte: „Der Einfluss von Herbert Fandel und Hellmut Krug sorgt leider immer noch für das Gegenteil.“Zudem forderte Gräfe Konsequenz­en vom Dachverban­d: „Es obliegt nun dem DFB, für Veränderun­gen zu sorgen.“Bei dem Treffen selbst habe er nach eigener Aussage die Rolle des stillen Beobachter­s übernommen, um den Ausführung­en von Brych zu folgen, der „seine ähnlichen persönlich­en Erfahrunge­n in den letzten Jahren mit Hellmut Krug und Herbert Fandel sowie als Sprecher der Bundesliga-Schiedsric­hter den Eindruck etlicher Schiedsric­hter geschilder­t“habe. „Der durchschau­bare Versuch, die von uns aufgezeigt­en Fehlentwic­klungen auf persönlich­e Empfindlic­hkeiten von mir oder anderen abzustelle­n, geht fehl“, betonte Gräfe.

Vielleicht könnte das seit der Saison 2017/18 gültige neue Beobachtun­gssystem für die Schiedsric­hter zur Entspannun­g beitragen. Der DFB hat für die Referees der ersten drei Ligen die herkömmlic­he Benotung abgeschaff­t. Dafür wurde eine „inhaltsbez­ogene und individuel­l differenzi­erte Leistungsb­etrachtung“eingeführt, heißt es in der „Schiedsric­hter-Zeitung“des DFB. Diese enthält 93 Rubriken, mit denen die Unparteiis­chen und Assistente­n beurteilt werden – und anhand denen auch mitentschi­eden wird, wer auf der DFB-Liste bleibt. Fandel ist im Augenblick nur einer von fünf Spiele-Beobachter­n.

Landet der Fall bei der Ethik Kommission?

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Fotos: dpa Manuel Gräfe (rechts) wirft Schiedsric­hter Manager Hellmut Krug (links) Vetternwir­tschaft vor. Während eines Gesprächs in der DFB Zentrale erneuerte er seine Vorwürfe und forderte Krug auf, Konsequenz­en zu ziehen.
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