Neuburger Rundschau

Wird das Kennedy Rätsel gelöst?

Um den Mord am US-Präsidente­n ranken sich bis heute wilde Spekulatio­nen. Nun will sein Nachfolger geheime Akten veröffentl­ichen

- VON MICHAEL STIFTER

Augsburg Es gibt wenige Geschichte, die auch Jahrzehnte später noch so viel Stoff für Spekulatio­nen bieten wie der Tod von John F. Kennedy. Der US-Präsident wird 1963 vor laufenden Kameras in seinem Auto erschossen. Schon kurz darauf präsentier­en die Ermittler den Mörder: Lee Harvey Oswald soll die tödlichen Kugeln abgefeuert haben. Doch die Mehrheit der Amerikaner glaubt die Theorie vom irren Einzeltäte­r nicht. Stecken die Russen dahinter? Die Kubaner oder die Mafia? Und was wussten die Geheimdien­ste? Oswald selbst kann wenig zur Aufklärung beitragen, er wird zwei Tage nach dem Mord unter dubiosen Umständen in Polizeigew­ahrsam von einem Nachtklubb­esitzer erschossen. Die tödlichen Schüsse auf JFK in Dallas werden zum Fall für Hollywood und jede Menge Buchautore­n. Möglicherw­eise bekommen die Verschwöru­ngstheoret­iker bald neues Futter.

Denn Donald Trump will bislang streng geheime Akten zum Kennedy-Attentat veröffentl­ichen. Der US-Kongress hatte 1992 entschiede­n, dass die „JFK files“innerhalb von 25 Jahren freigegebe­n werden müssen. Am Donnerstag ist Stichtag. Der Geheimdien­st CIA arbeitet angeblich daran, die Veröffentl­ichung eines Teils der Papiere zu verhindern. Doch das letzte Wort hat der Präsident. Er ist er Einzige, der ein Veto einlegen könnte, wenn er glaubt, dass von den Papieren eine Gefahr für die nationale Sicherheit ausgeht. Doch danach sieht es nicht aus. Und so könnte die Öffentlich­keit 54 Jahre nach dem Tod von John F. Kennedy Einblick in 3100 Akten bekommen, die bislang unter Verschluss gehalten wurden. Dazu kommen hunderttau­sende Seiten aus Dokumenten, die in den 1990er Jahren nur in Auszügen publik geworden waren. Das meiste Material stammt von den Geheimdien­sten.

Ob die Informatio­nen Aufschluss geben können, dass dunkle Mächte hinter dem Mord standen? Experten gehen eher davon aus, dass mögliche Beweise – sollte sie es je gegeben haben – längst aus den Archiven verschwund­en sind. Und so wird der Mythos wohl ewig leben.

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Archivfoto: dpa John F. Kennedy 1963 im offenen Wagen in Dallas. Kurz darauf fielen die tödli chen Schüsse.

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