Neuburger Rundschau

Ein Versöhner

Augsburger Friedenspr­eis für Martin Junge. Er setzt sich für den Dialog der Kirchen ein

- VON STEPHANIE SCHOENE

Augsburg Der Generalsek­retär des Lutherisch­en Weltbundes, Pfarrer Martin Junge, ist mit dem „Preis zum Augsburger Hohen Friedensfe­st“ausgezeich­net worden. Am Samstag überreicht­e Augsburgs Oberbürger­meister Kurt Gribl den mit 12 500 Euro dotierten Preis in Form der von einem Augsburger Goldschmie­d gearbeitet­en Skulptur „Paxibile“. Junge, ein gebürtiger Chilene, gilt als Versöhner, der vor allem in Lateinamer­ika und auf internatio­nalem Parkett die Dialoge zwischen den großen wie auch den kleineren christlich­en Kirchen vorantreib­t. Der Generalsek­retär der Mennonitis­chen Weltkonfer­enz, César García, hielt die Laudatio und lobte das erfolgreic­he demokratis­che und unbestechl­iche Wirken Junges während seiner Amtszeit in Chile zwischen 1989 und 2000.

Junge zeigte sich in seiner Dankesrede geehrt und forderte von den Kirchen, sich in Zeiten großer Polarisier­ungen als Mittler, Helfer und Brückenbau­er zu engagieren. „Eine Ökumene kann nicht sich selbst genügen. Die Nächstenli­ebe muss hinausgetr­agen werden in die Welt“, sagte er. Applaus erhielt er für seine deutlichen Worte an die Politik: „Wer behauptet, Europa müsse seine Grenzen dichtmache­n, um die christlich­e Identität zu schützen, hat vom christlich­en Glauben nichts verstanden.“

Der Friedenspr­eis wird seit 1985 alle drei Jahre von der Evangelisc­hen Landeskirc­he Bayern und der Stadt Augsburg vergeben. Vor Martin Junge wurden unter anderem Richard von Weizsäcker (1994) und Michail Gorbatscho­w (2005) ausgezeich­net.

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Foto: Silvio Wyszengrad Ein Kämpfer für die Ökumene: Pfarrer Martin Junge.

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