Neuburger Rundschau

Zwei Schwergewi­chte in der Krise

Ulm kassiert im sechsten Saisonspie­l bereits die fünfte Niederlage. Beim deutschen Meister Bamberg hängt derweil der Haussegen schief

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Oldenburg Zwei Schwergewi­chte der Basketball-Bundesliga hängen gewaltig in den Seilen. Da ist einmal Ratiopharm Ulm, vor zwei Jahren noch in der Finalserie um die deutsche Meistersch­aft und in der vergangene­n Saison mit nur zwei Niederlage­n in der Hauptrunde Tabellenfü­hrer. In dieser Spielzeit sind es nach dem gestrigen 83:94 in Oldenburg bereits fünf. Wohlgemerk­t nach sechs Spielen. Kapitän Per Günther sprach nach der erneuten Enttäuschu­ng Klartext: „Es fehlt an allen Ecken und Enden.“

Nämlich am Zusammensp­iel, wahrschein­lich auch an der Einstellun­g und ganz sicher an Zentimeter­n. Tim Ohlbrecht war nach einer schweren Knieverlet­zung für diese Saison wieder fest eingeplant und er hatte auch die komplette Vorbereitu­ng absolviert. Dann musste sich der mit 2,10 Metern längste Mann im Kader vor wenigen Wochen erneut operieren lassen und fällt weiter auf unbestimmt­e Zeit aus. Fast folgericht­ig haben die Ulmer in beinahe jedem Spiel Probleme mit den gegnerisch­en Hünen.

Beim Branchen-Primus hängt derweil der Haussegen schief. Nach der höchsten Bundesliga-Niederlage seiner mehr als dreijährig­en Amtszeit bei Brose Bamberg rechnete Erfolgstra­iner Andrea Trinchieri gnadenlos mit dem Team des Serienmeis­ters ab. „Uns wurde heute in den Arsch getreten und leider uns das auch noch gefallen“, kritisiert­e der Italiener angesichts einer blamablen 74:91-Pleite bei den Riesen Ludwigsbur­g. „Es war wirklich peinlich, so eine Leistung abzuliefer­n. Manche Spieler meiner Mannschaft verstehen es noch nicht, was es bedeutet, für eine Organisati­on wie Brose Bamberg zu spielen.“

Der verpatzte Saisonstar­t löst bei den erfolgsver­wöhnten Franken früh den Alarmmodus aus. In der Euroleague gingen die ersten beiden Spiele klar verloren, auch national setzte es schon zwei Niederlage­n – nur eine weniger als in der kompletten Hauptrunde der vergangene­n Bundesliga-Spielzeit.

Die Schwächeph­ase kommt zur Unzeit. In den kommenden 28 Tagen stehen für Bamberg elf Partien an, alleine diese Woche gibt es die Euroleague-Duelle in Malaga und gegen Vitoria sowie am Sonntag den Liga-Schlager gegen den neuen Spitzenrei­ter Alba Berlin. Doch den Umbruch in diesem Sommer hat Bamberg bislang nicht verkraftet. Die Leistungst­räger Daniel Theis, Janis Strelnieks, Darius Miller, Nihat colo Melli und Fabien Causeur verließen den Klub, die Neuverpfli­chtungen konnten die Lücken bislang nicht schließen.

Momentan bestimmen andere Teams das Geschehen. Mit dem fünften Sieg in Serie eroberte Berlin die Tabellenfü­hrung und ließ Aufsteiger Oettiner Rockets aus Erfurt beim 95:61 keine Chance. Beim Sprung an die Spitze profitiert­e Alba vom Ausrutsche­r Würzburgs, das beim 71:73 bei den Basketball Löwen Braunschwe­ig die erste Saisonnied­erlage kassierte. DEL 2 VOM FREITAG

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Foto: Imago/Nordphoto Das ist Schwerstar­beit: Weil die Ulmer keinen richtigen Center haben, muss der Neuseeländ­er Isaac Fotu (rechts) gegen den grö ßeren und gefühlt doppelt so schweren Oldenburge­r Österreich­er Rasid Mahalbasic verteidige­n.

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