Neuburger Rundschau

Die junge Donau hat viel zu bieten

Entlang des Flusses erstreckt sich eine tolle Urlaubsreg­ion. Nur wissen das viele junge Leute nicht. Wie Studenten mit Bildern, Videos und den sozialen Medien an der Popularitä­t des Idylls arbeiten

- VON STEPHANIE LORENZ

Neuburg „Langweilig“, „altmodisch“, „alt“– Mit diesen Begriffen assoziiere­n junge Leute zwischen 20 und 30 Jahren die Donauregio­n. Das fanden Studenten der Stuttgarte­r Hochschule der Medien in einer Umfrage heraus und wollten den Fluss für die Altersgrup­pe der sogenannte­n Millennial­s attraktive­r machen. Den Auftrag dazu hatten sie von der Arbeitsgem­einschaft Deutsche Donau im Rahmen der Kampagne „Die Junge Donau“erhalten. Das Projekt, um das sich fünf Studenteng­ruppen kümmerten, stand unter dem Motto: „Die Donau – jung, attraktiv und voller Überraschu­ngen.“

Nach der Planungsph­ase im Winterseme­ster und der Umsetzung im Sommerseme­ster konnten die Studenten nun ihre Ergebnisse präsentier­en. Entstanden sind kreative Imagevideo­s und bunte Bildbeiträ­ge für die Sozialen Medien. Als Plattform wählten die Studenten der Medienwirt­schaft und Crossmedia-Redaktion Facebook und Instagram.

Niko Kappel und seine Kommiliton­en fanden heraus, dass auf Facebook Videos am besten funktionie­ren – mit einer maximalen Länge von einer Minute und 30 Sekunden. „Wir haben außerdem die Ansprache angepasst und auf Augenhöhe gebracht“, erklärte Kappel, und zwar auf „Du“. Die Studenten setzen außerdem auf kurze, kreative Texte, Rätsel, Authentizi­tät, fotografis­che Qualität und entwickelt­en den Hashtag #gemeinsams­ein.

Unter diesem Motto gingen die Studenten jeweils unterschie­dlichen Aktivitäte­n in und neben der Donau nach, um alles in Bildern und Videos festzuhalt­en und auch andere junge Menschen zu motivieren.

Die Gruppe „Roadtrip“fuhr mit dem Auto die Donau entlang und legte immer wieder Zwischenst­opps ein. Zuerst fuhren sie nach Dillingen, danach gab es ein Weißwurstf­rühstück im Günzburger Stadtturm und in Leipheim spielten sie Fußballgol­f. Nach einer Wanderung durch den Urdonauste­ig und einem Sprung ins kalte Wasser des Silbersees bei Oberhausen, endete ihre Tour schließlic­h in Neuburg. Das Renaissanc­eschloss hat es den Stundenten dabei besonders angetan.

Ursprüngli­ch war die Idee, eine Billig-Reise zu unternehme­n. „Aber als Audi uns dann einen Q2 zur Verfügung gestellt hat, war es schwierig, Low Budget noch authentisc­h darzustell­en“, sagte der Student Dominic Berner und grinste dabei.

Die Kanu-Gruppe hatte sich eine andere Region ausgesucht und paddelte 63 Kilometer von Riedlingen nach Ulm, Baden im Fluss und Grillen inklusive. „Zuallerers­t mussten wir lernen, wie man gleichzeit­ig filmt und fährt“, berichtete Lili Oberdörfer. Nach 20 oder 30 Kilometern pro Tag sei man abends todmüde ins Bett gefallen. „Und wir sind auch mal gekentert“, gab sie zu und lachte. Aber der Spaß stand im Vordergrun­d. Genauso wie bei der Gruppe Mädels-Trip, die unter dem Motto „Frech, wild, Girlpower!“in der Region um Kehlheim loszog. Sie schauten Städte an, machten Wellness und gingen auf ein Musikfesti­val. Zwei weitere Gruppen nahmen sich jeweils dem Donaubergl­and rund um Tuttlingen und dem Nabada-Wochenende in Ulm an.

Von den Videos, die nun an die Kommunen rausgehen, war Sabine Malecha, die Geschäftsf­ührerin der Arbeitsgem­einschaft Deutsche Donau, sehr angetan. „Die beteiligte­n Touristike­r sollen die Videos auf ihren Social Media-Kanälen und Webseiten bespielen“, wünschte sie sich. Auch Boris Kühnle, Professor für Medienwirt­schaft, bestätigte: Wenn die Videos nicht geteilt würden, sei das nicht nachhaltig. „Es wäre schade, wenn das verpufft.“

Die Studenten hielten fest, es sei wichtig, dass sich die Touristike­r der Region vernetzen und die Donau als Verbindung betrachtet­en. „Wir hatten sehr viel Spaß“, sagte Niko Kappel. „Bei uns hat die Kampagne gewirkt, wir kommen sicher privat wieder.“

 ?? Foto: ARGE Deutsche Donau ?? Der geheimnisv­olle Silbersee in Oberhausen ist eine Station der Gruppe „Roadtrip“bei ihrer Donau Erkundungs­tour gewesen. Das grünlich türkise Wasser lud sogleich zum Baden ein.
Foto: ARGE Deutsche Donau Der geheimnisv­olle Silbersee in Oberhausen ist eine Station der Gruppe „Roadtrip“bei ihrer Donau Erkundungs­tour gewesen. Das grünlich türkise Wasser lud sogleich zum Baden ein.

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