Die junge Donau hat viel zu bieten
Entlang des Flusses erstreckt sich eine tolle Urlaubsregion. Nur wissen das viele junge Leute nicht. Wie Studenten mit Bildern, Videos und den sozialen Medien an der Popularität des Idylls arbeiten
Neuburg „Langweilig“, „altmodisch“, „alt“– Mit diesen Begriffen assoziieren junge Leute zwischen 20 und 30 Jahren die Donauregion. Das fanden Studenten der Stuttgarter Hochschule der Medien in einer Umfrage heraus und wollten den Fluss für die Altersgruppe der sogenannten Millennials attraktiver machen. Den Auftrag dazu hatten sie von der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Donau im Rahmen der Kampagne „Die Junge Donau“erhalten. Das Projekt, um das sich fünf Studentengruppen kümmerten, stand unter dem Motto: „Die Donau – jung, attraktiv und voller Überraschungen.“
Nach der Planungsphase im Wintersemester und der Umsetzung im Sommersemester konnten die Studenten nun ihre Ergebnisse präsentieren. Entstanden sind kreative Imagevideos und bunte Bildbeiträge für die Sozialen Medien. Als Plattform wählten die Studenten der Medienwirtschaft und Crossmedia-Redaktion Facebook und Instagram.
Niko Kappel und seine Kommilitonen fanden heraus, dass auf Facebook Videos am besten funktionieren – mit einer maximalen Länge von einer Minute und 30 Sekunden. „Wir haben außerdem die Ansprache angepasst und auf Augenhöhe gebracht“, erklärte Kappel, und zwar auf „Du“. Die Studenten setzen außerdem auf kurze, kreative Texte, Rätsel, Authentizität, fotografische Qualität und entwickelten den Hashtag #gemeinsamsein.
Unter diesem Motto gingen die Studenten jeweils unterschiedlichen Aktivitäten in und neben der Donau nach, um alles in Bildern und Videos festzuhalten und auch andere junge Menschen zu motivieren.
Die Gruppe „Roadtrip“fuhr mit dem Auto die Donau entlang und legte immer wieder Zwischenstopps ein. Zuerst fuhren sie nach Dillingen, danach gab es ein Weißwurstfrühstück im Günzburger Stadtturm und in Leipheim spielten sie Fußballgolf. Nach einer Wanderung durch den Urdonausteig und einem Sprung ins kalte Wasser des Silbersees bei Oberhausen, endete ihre Tour schließlich in Neuburg. Das Renaissanceschloss hat es den Stundenten dabei besonders angetan.
Ursprünglich war die Idee, eine Billig-Reise zu unternehmen. „Aber als Audi uns dann einen Q2 zur Verfügung gestellt hat, war es schwierig, Low Budget noch authentisch darzustellen“, sagte der Student Dominic Berner und grinste dabei.
Die Kanu-Gruppe hatte sich eine andere Region ausgesucht und paddelte 63 Kilometer von Riedlingen nach Ulm, Baden im Fluss und Grillen inklusive. „Zuallererst mussten wir lernen, wie man gleichzeitig filmt und fährt“, berichtete Lili Oberdörfer. Nach 20 oder 30 Kilometern pro Tag sei man abends todmüde ins Bett gefallen. „Und wir sind auch mal gekentert“, gab sie zu und lachte. Aber der Spaß stand im Vordergrund. Genauso wie bei der Gruppe Mädels-Trip, die unter dem Motto „Frech, wild, Girlpower!“in der Region um Kehlheim loszog. Sie schauten Städte an, machten Wellness und gingen auf ein Musikfestival. Zwei weitere Gruppen nahmen sich jeweils dem Donaubergland rund um Tuttlingen und dem Nabada-Wochenende in Ulm an.
Von den Videos, die nun an die Kommunen rausgehen, war Sabine Malecha, die Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Donau, sehr angetan. „Die beteiligten Touristiker sollen die Videos auf ihren Social Media-Kanälen und Webseiten bespielen“, wünschte sie sich. Auch Boris Kühnle, Professor für Medienwirtschaft, bestätigte: Wenn die Videos nicht geteilt würden, sei das nicht nachhaltig. „Es wäre schade, wenn das verpufft.“
Die Studenten hielten fest, es sei wichtig, dass sich die Touristiker der Region vernetzen und die Donau als Verbindung betrachteten. „Wir hatten sehr viel Spaß“, sagte Niko Kappel. „Bei uns hat die Kampagne gewirkt, wir kommen sicher privat wieder.“