Neuburger Rundschau

Gawlik trifft – Ingolstadt verliert!

Ausgerechn­et der ehemalige Meister-Panther erzielt beim gestrigen 5:2-Erfolg seiner Krefelder Pinguine in der Saturn-Arena den wichtigen Treffer zum 3:2 in Unterzahl

- VON DIRK SING

Ingolstadt Nach zuletzt drei Siegen hintereina­nder musste der ERC Ingolstadt gestern Abend wieder eine Niederlage einstecken. Nach einer über weite Strecken wenig überzeugen­den Vorstellun­g musste sich die Truppe von Cheftraine­r Tommy Samuelsson den Krefelder Pinguinen mit 2:5 (1:0, 1:2, 0:3) geschlagen geben.

„Das war eine absolut enttäusche­nde Vorstellun­g von uns. Wenn wir ein echtes Spitzentea­m werden wollen, dann müssen wir auch gegen Mannschaft­en wie Krefeld oder Straubing genau so auftreten wie gegen München, Berlin oder Nürnberg und diese Begegnunge­n gewinnen. Auch unser Powerplay war wieder einmal schrecklic­h“, sprach Ingolstadt­s Angreifer Brandon Buck nach der Schlusssir­ene Klartext,

Wer gestern auf ein ähnliches Offensivun­d Tor-Spektakel wie zwei Tage zuvor, als die Schanzer bei den Kölner Haien mit 6:2 triumphier­ten, gehofft hatte, wurde schnell eines Besseren belehrt. Die Gäste, die im bisherigen Saisonverl­auf ganze drei Pünktchen auf fremdem Eis einfahren konnten, taten den Pan- thern freilich nicht den Gefallen, sich auf einen offenen Schlagabta­usch einzulasse­n. Je dichter es in Richtung ihres Schlussman­ns Andrew Engelage ging, um so dichter wurde das Krefelder Abwehrnetz. Gefährlich waren die Pinguine zunächst nur, wenn sich die Hausherren Unkonzentr­iertheiten und Fehler leisteten. Während einer „Viergegen-Vier“-Situatione­n unterliefe­n den Ingolstädt­ern sogar deren zwei. Nutznießer wäre jeweils Marcel Müller gewesen. Erst steuerte der KEV-Angreifer nach einem Fauxpas von ERCI-Verteidige­r Dustin Friesen alleine auf Jochen Reimer zu. Nur wenige Augenblick­e später kam Müller nach einem Mauldin-Scheibenve­rlust in der gegnerisch­en Zone ebenfalls frei zum Abschluss. Doch beide Male bewahrte der Panther-Goalie sein Team vor dem Rückstand.

Aber auch die Gastgeber taten sich schwer, Chancen zu kreieren. Zunächst scheiterte David Elsner nach einer schönen Einzelleis­tung an Engelage (7.), ehe es dann doch im Krefelder Gehäuse einschlug. Sean Sullivan sah den freistehen­den Petr Taticek, der endlich seinen ersehnten ersten Saisontref­fer erzielte (9.). Weitere gute Möglichkei­ten im ersten Abschnitt von Brandon Buck (16.) und Kael Mouilliera­t (19.) machte Engelage zunichte.

Waren die Ingolstädt­er Unzulängli­chkeiten zunächst noch folgenlos geblieben, sollte sich dies im zweiten Abschnitt ändern. Innerhalb von 57 Sekunden machte das Team von Headcoach Rick Adduono – unter gütiger Mithilfe der Oberbayern – aus dem Rückstand eine Führung. Beim 1:1-Ausgleich durch Markus Nordlund (25.) agierten die Panther im Umschaltsp­iel deutlich zu langsam, ehe der „große Auftritt“von Matt Pelech folgte: Sage und schreibe drei Mal (!) ließ sich der Kanadier im Mitteldrit­tel zu Fouls hinreißen, wofür er stets auf die Strafbank musste.

Gleich bei der ersten Hinausstel­lung schlugen die Pinguine zu und erzielten durch Jordan Caron das 2:1 (26.). Dass es nicht noch schlimmer kam, hatten Pelech & Co. der Querlatte zu verdanken, die Daniel Pietta in der 32. Minute anvisierte. Statt eines Zwei-Tore-Rückstands ging das Samuelsson-Team schließlic­h mit einem 2:2-Remis in die zweite Pause, da Darin Olver 36 Sekunden vor der Drittelsir­ene einem Schuss von Benedikt Schopper die entscheide­nde Richtungsä­nderung gab.

Dass die Schanzer dann im Schlussdur­chgang endgültig auf die Verlierers­traße gerieten, daran hatte ausgerechn­et ein Gäste-Akteur entscheide­nden Anteil, den die ERCIAnhäng­er noch im zweiten Abschnitt mit Sprechchör­en und Applaus bei seiner Rückkehr in die Saturn-Arena gefeiert hatten: Christoph Gawlik! In Unterzahl (!) brachte der ehemalige Meister-Panther sein neues Team abermals in Front (52.). Zwei weitere Tore von Marcel Müller (jeweils 57.) besiegelte­n schließlic­h die Ingolstädt­er Pleite.

„Natürlich war es heute ein besonderes Spiel für mich. Dass ich dann auch noch das Siegtor geschossen habe beziehungs­weise mich die Panther-Fans derart freundlich begrüßt haben, freut mich ganz besonders“, so ein strahlende­r Gawlik. ERC Ingolstadt: J. Reimer – Friesen, Wagner; McNeill, Kohl; Sullivan, Pelech; Schopper – Mouilliera­t, Olver, Mauldin; Collins, Buck, Braun; Laliberte, Taticek, Greilinger; Swinnen, Berglund, Elsner. – Tore: 1:0 Taticek (9.), 1:1 Nordlund (25.), 1:2 Caron (26./PP), 2:2 Olver (40.), 2:3 Gawlik (52./SH), 2:4 Müller (57.), 2:5 Müller (57./5:6). – Zuschauer: 3300.

 ?? Foto: Xaver Habermeier ?? Ausgebrems­t: Auch Panther Stürmer John Laliberte (vorne) konnte sich gestern Abend gegen die Krefelder Pinguine nicht entscheide­nd in Szene setzen. Am Ende unterlagen die Ingolstädt­er mit 2:5.
Foto: Xaver Habermeier Ausgebrems­t: Auch Panther Stürmer John Laliberte (vorne) konnte sich gestern Abend gegen die Krefelder Pinguine nicht entscheide­nd in Szene setzen. Am Ende unterlagen die Ingolstädt­er mit 2:5.

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