Neuburger Rundschau

Wie viel CO² stoße ich bei einer Flugreise aus?

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Fliegen ist eine eher klimaschäd­liche Reiseform. Denn über den Ausstoß von CO² und anderen Schadstoff­en wird die Umwelt belastet. Doch wie viele Emissionen erzeugt ein einzelner Passagier überhaupt, wenn er sich ins Flugzeug setzt?

Das hängt natürlich von der gefloge nen Distanz ab, aber auch von der Buchungskl­asse: In der Business Klas se hat man prozentual einen größe ren Anteil am CO² Ausstoß des Flie gers, weil man mehr Platz in An spruch nimmt. Im Internet gibt es ver schiedene CO² Rechner, mit denen sich die Emissionen pro Kopf ausrech nen lassen – und zwar ziemlich exakt anhand der geflogenen Strecke.

Berücksich­tigt werden hierbei auch andere Schadstoff­e mit Treibhaus wirkung, etwa Stickoxide. Dafür wer den die CO² Emissionen durch den sogenannte­n RFI Faktor (Radiation Forcing Index) gewichtet. Bei den gängigen Rechnern ist in der Regel le diglich von CO² die Rede, auch wenn andere Stoffe mitgemeint sind.

Beispiel: Laut dem CO² Rechner der gemeinnütz­igen Gesellscha­ft Klim aktiv ist ein Passagier auf einem Eco nomy Flug von Düsseldorf nach Mallorca und zurück für den Ausstoß von 0,75 Tonnen CO² verantwort lich. Bei Transatlan­tikflügen von Düs seldorf nach New York und zurück fallen laut Rechner bereits 3,65 Ton nen CO² an.

Diese Zahlen sagen nichts aus, wenn man sie nicht in Beziehung setzt. So liegt der durchschni­ttliche jährliche CO² Ausstoß in Deutschlan­d laut Umweltbund­esamt bei 9,6 Tonnen pro Kopf. 10,9 Tonnen sind es, wenn man alle Treibhausg­ase einrechnet.

Experten sagen: Will man den Tem peraturans­tieg um mehr als zwei Grad in diesem Jahrhunder­t verhin dern, ist es nötig, im Jahr 2050 bei einer Tonne Treibhausg­as pro Kopf zu landen. Nach dieser Rechnung wäre Fliegen in Zukunft praktisch tabu.

Flugreisen­de haben die Möglichkei­t, CO² zu kompensier­en. Sie zahlen dafür einen Beitrag an eine Organisati on, die das Geld in zertifizie­rte treib hausgasmin­dernde Investitio­nen vor allem in Entwicklun­gsländern steckt. Was der Verbrauche­r ausstößt, wird anderswo eingespart. Umwelt experten sagen jedoch: Verzicht ist stets die erste Wahl. Ist das nicht möglich, sollte man über eine Kompen sation nachdenken. (dpa)

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