Neuburger Rundschau

Der Neuburger Wies’n steht ein Doppeljubi­läum bevor

Kurz vor Ablauf der Frist ging die Festzelt-Bewerbung der Lanzl Gastronomi­e GmbH für das 75. Volksfest im kommenden Jahr ein. Für die Firma ist das eine runde Sache

- VON MANFRED RINKE

Neuburg Jochen Mörz hatte es angekündig­t. Nachdem sich der Stadtrat dazu entschloss­en hatte, nach den vertraglic­h vereinbart­en drei Jahren den Festzeltbe­trieb auf dem Volksfest neu auszuschre­iben, werde von ihm keine Bewerbung eingehen. Mörz hielt sich daran. So kam es, dass bis kurz vor Ablauf der Frist am Montag noch niemand sein Interesse bekundet hatte. Dann trudelte sie doch noch ein, die einzige Bewerbung für das Festzelt – und es ist eine besondere.

Denn der Bewerber ist ein alter Bekannter: die Lanzl Gastronomi­e GmbH unter Führung von Michaela Kemper. Die Schwester von Georg Lanzl hatte die Familientr­adition 2013 in Neuburg fortgesetz­t, nachdem der alte Betrieb von Georg Lanzl und seiner Schwester Marianne Lanzl-Koch wegen einer Steuernach­forderung in Millionenh­öhe Ende 2012 Insolvenz anmelden musste. Nach 49 Jahren Festzeltbe­trieb auf dem Volksfest wäre 2014 das 50-Jährige angestande­n. Doch so weit kam es nicht.

Der Stadtrat entschied sich 2014 für einen Wechsel und sprach sich mehrheitli­ch für die Festzeltbe­triebe von Jochen Mörz aus dem Allgäu aus. Mörz setzte sich auch gegen die Lanzls durch, als der Festzeltbe­trieb für die Jahre 2015 bis 2017 neu aus- geschriebe­n wurde. Nach diesen drei Jahren hielt der Stadtrat an seiner Entscheidu­ng fest und schrieb den Festzeltbe­trieb heuer für die kommenden drei Jahre neu aus – und Mörz ist nach vier Jahren in Neuburg wieder aus dem Rennen.

Jetzt sieht es ganz danach aus, als stehe der Neuburger Wies’n 2018 ein Doppeljubi­läum bevor. Vorbehaltl­ich der Zustimmung des Stadtrates könnte die Familie Lanzl mit vierjährig­er Verzögerun­g ihre 50. Teilnahme am dann 75. Neuburger Volksfest feiern. Oberbürger­meister Bernhard Gmehling ist wie Marktrefer­ent Manfred Enzersberg­er froh darüber, dass noch eine Bewerbung eingegange­n ist. Beide ha- ben keine Zweifel, dass man mit den Lanzls gut kooperiere­n werde. Was den vom Duo Göbel/Deiml seit 2007 betriebene­n Weißbierga­rten angeht, musste man sich weniger Sorgen darum machen, ob eine Bewerbung eingeht oder nicht. Auch der Vertrag dafür wird für drei Jahre von 2018 bis 2020 gelten.

Nachdem der Festzeltbe­trieb geklärt ist, hat der Marktaussc­huss nun den Kopf frei, sich Gedanken darüber zu machen, wie der seit Jahren anhaltende­n Volksfest-Flaute begegnet werden kann. Denn, dass etwas passieren muss, um die Attraktivi­tät zu steigern, darin sind sich Ausschuss und Organisati­onsteam einig.

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Archivfoto: X. Habermeier Können 2018 wohl wieder auf eine er folgreiche Neuburger Wies’n anstoßen: OB Bernhard Gmehling (links) sowie Ge org Lanzl und seine Schwester Marianne Lanzl Koch.

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