13-Jährige verschickt pornografische Bilder
Hat er gewusst, dass das Mädchen erst 13 Jahre alt ist? Seit gestern steht ein Neuburger vor Gericht, dessen Internet-Bekanntschaft ihm äußerst freizügige Aufnahmen geschickt hat
Neuburg Vom Beziehungsstress ablenken wollte sich ein 26-jähriger Neuburger, als er auf einer InternetPlattform andere Frauen kontaktierte. Dabei geriet er auch an eine 13-Jährige. Die schickte ihm schließlich Nacktfotos von sich – allerdings ohne Aufforderung, beteuert der Mann. Seit gestern muss sich der Neuburger vor dem Amtsgericht Neuburg wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern verantworten.
Eine Woche lang war der 26-Jährige von seiner jetzigen Frau getrennt, als er sich, wie er vor Gericht erzählte, Ablenkung im Internet verschaffen wollte und dort auf einer Plattform das 13-jährige Mädchen kennenlernte. Zunächst haben die beiden über die Internet-Plattform gechattet, später die Telefonnummern ausgetauscht und sich dann über Whatsapp geschrieben.
Zwei Monate bestand laut Anklage der Kontakt. Irgendwann habe das Mädchen ihm angeboten, Fotos von ihr in Unterwäsche zu schicken, schilderte der Angeklagte den Verlauf der Bekanntschaft. Darauf sei er eingegangen, denn beim Kennenlernen hatte das
Mädchen behauptet,
17 Jahre alt zu sein.
Doch die
13-Jährige hatte weit anzüglichere
Fotos von sich, nämlich Nacktaufnahmen und pornografische Bilder, geschickt. „Ich habe sie zu nichts aufgefordert. Erst viel später beichtete sie mir auch, dass sie erst 13 Jahre alt ist. Dann habe ich sie sofort blockiert“, erklärte der Angeklagte, der in wenigen Tagen Vater wird.
Ein Jahr später standen Polizeibeamte wegen einer Hausdurchsuchung vor der Tür des Neuburgers. Laut Chatverlauf ergab sich allerdings nicht, dass das Mädchen dem 26-Jährigen erst Wochen später ihr wahres Alter mitgeteilt hat. Deshalb muss die 13-Jährige jetzt vor Gericht aussagen.
13 Jährige hatte zu mehreren Männern Kontakt
Das wollte Verteidiger Robert Schindler vermeiden und bat Gericht und Staatsanwaltschaft um eine Einigung für seinen bisher unbescholtenen Mandanten. Staatsanwältin Lisa Kuhn lehnte jedoch ab. Außerdem soll der zuständige Polizeibeamte zur Vernehmung des Mädchens, die zu weiteren 15 Männern ähnliche Kontakte pflegte, gehört werden. Der Prozess wird Mitte November fortgesetzt.