Neuburger Rundschau

Knackig, kurzweilig, cool

Jazz in der Rennbahn zeigt, welche Substanz in der Musikschul­e Neuburg steckt

- VON PETER ABSPACHER

Neuburg „A Jazzy Hour“, also eine (gute) Stunde jazziger Musik - so lautete das Motto der Musikschul­e Neuburg vor vollem Haus in der Rennbahn. Und es wurde ein knackiges, kurzweilig­es, cooles Erlebnis für das begeistert­e Publikum wie für die vielen jungen und für die etwas gereiftere­n Musiker auf der Bühne. Dieser Abend hat gezeigt, welche Substanz und welche Vielfalt in der Musikschul­e Neuburg steckt.

Der Sound der Bigband, voller Spielfreud­e und mit viel Gefühl für Blues und Swing. Der Reiz eines Jazzchors. Die Raffinesse der nur aus Lehrkräfte­n bestehende­n Gruppe „Sweet Spot“. Und die jugendlich­e Frische der neu gegründete­n Formation Jazzpop-Club – all das war geboten in einem klug ausgewählt­en Programm.

„Der Nachwuchs schläft nicht“. So kündigte Musikschul-Chef Oliver Wasilesku die Jugendband Jazzpop-Club an. Das kann man wohl sagen, die fünf Nachwuchs-Jazzer Mia Hopfner (Klavier), Lukas Brüger (Bass), Theo Hertkorn (Trompete), Malte Pilgenröth­er (Posaune) und Korbinian Sigl (Schlagzeug) zeigten sich hellwach. Sie spielten mit Mut und beachtlich­em Können, etwa das Stück „Blues for cool cats“. Eine Musikschul­e, die solchen Nachwuchs hat und solche Lehrer (Leiter der Gruppe ist Gerhard Pfab), muss sich um ihre Zukunft keine größeren Sorgen machen.

Gleiches gilt auch für den Jazzchor unter der Ägide von Lucie Schafferha­ns. Die Begeisteru­ng der Chefin, die mit der Formation Sweet Spot auch als famose Solo-Sängerin beim „Highway to hell“brillierte, motiviert den gesamten Jazzchor. Die ganz Jungen werden von den erfahrener­en Chormitgli­edern getragen und auf eine musikalisc­he Reise mitgenomme­n. So gelingt ein rocki- ger Sound in dem Titel „Hit the road Jack“genauso wie die eher ruhige, fast lyrische Stimmung im Song „My favourite things“. Zu Recht stürmische­n Beifall gab es für Lena Andexinger und Pauline Georgiev, die sich mit blitzsaube­ren Soli hervortun konnten.

Der Bigband dieser Musikschul­e zuzuhören, ist immer wieder ein echtes Vergnügen. Die Jungen wie etwa Magdalena Braun, Franziska Steinherr, Franziska und Valentin Hübner oder Florentin Gaßner und Lea Schneid harmoniere­n prächtig mit den junggeblie­benen „alten Hasen“um Klaus Wasilesku, Paul Huber oder Alexander Philipp. Überzeugen­d gestaltet und mit feinem Feeling die Solo-Einlagen, immer präsent die einzelnen Instrument­algruppen, rhythmisch exakt und mit Herzblut bei der Sache. Melodien werden intensiv ausgespiel­t, kurze Schlaglich­ter und originelle Einwürfe leuchten genau an der richtigen Stelle. Songs wie Blue train, St. Louis Blues, Caravan oder Route 66 entfalten so ihre ganze Kraft und Schönheit. Man sollte unter den vielen Solisten vielleicht gar niemanden heraushebe­n, aber die drei Nachwuchst­rompeter/innen Florentin Gaßner, Magdalena Braun und Franziska Steinherr haben eine besondere Anerkennun­g verdient.

Nicht nur hier ist der Spirit des Bandleader­s Oliver Wasilesku zu spüren. Das innere Feuer dieses vorzüglich­en Jazz-Pianisten, Trompeters und präzisen Dirigenten brennt in der gesamten Bigband. Und es springt aufs Publikum über. Es gab viele Bravos, Johlen und Jauchzer im Saal der Rennbahn. Von der Lautstärke her konnte der Applaus manchmal auch mit dem vollen Bigband-Sound mithalten.

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Foto: Peter Abspacher Ein echter Hörgenuss: Die Bigband der Musikschul­e Neuburg bei ihrem Auftritt in der Rennbahn.

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