Neuburger Rundschau

Bittere „Pille“für Reimer

Der neue Torhüter der Panther muss nach der 2:5-Pleite gegen Krefeld seinen Platz für Timo Pielmeier heute gegen Bremerhave­n wieder räumen. Wie er damit umgeht

- VON DIRK SING

Ingolstadt Brandon Buck hatte am späten Sonntagabe­nd sichtlich ein schlechtes Gewissen. Nicht nur, dass der kanadische Torjäger und seine Teamkolleg­en vom ERC Ingolstadt ihr Heimspiel gegen die Krefelder Pinguine regelrecht in den Sand gesetzt hatten. Vielmehr war es die Art und Weise, wie diese 2:5-Niederlage zustande kam. „Wenn wir eine echte Spitzenman­nschaft werden wollen, dann dürfen wir eine solche Partie einfach nicht verlieren“, schimpfte Buck, dem diese Heimpleite vor allem für einen seiner Mannschaft­skollegen besonders leidtat: Jochen Reimer. Nachdem in den vorangegan­genen drei DEL-Partien Timo Pielmeier das Panther-Gehäuse gehütet hatte, durfte am Sonntag wieder der 32-jährige gebürtige Mindelheim­er ran. Das jedoch mit eher mäßigem Erfolg, was zweifelsoh­ne nicht wirklich an ihm selbst lag.

„Das Schlimme an dieser Niederlage gegen Krefeld ist, dass wir ’Joker’ (Spitzname von Jochen Reimer, Anm. d. Red.) – wie schon in einigen Partien zuvor – praktisch im Stich gelassen haben. Und so etwas geht gar nicht“, erklärt Buck. Auch die Zahlen sprechen diesbezügl­ich eine eindeutige Sprache: In fünf von bislang 15 absolviert­en Begegnunge­n stand Reimer zwischen den Pfosten und musste dabei 18 Gegentreff­er (das „Empty-Net-Goal“gegen Krefeld geht nicht in diese Wertung ein) hinnehmen, wobei er in seinem ersten Einsatz in München (10. September) sogar einen Shutout feiern konnte. Ein Umstand, der auch seinem Trainer nicht gefällt. „Ich habe der Mannschaft nach dem Spiel gegen die Pinguine gesagt, dass das Jochen gegenüber nicht fair ist“, verrät Samuelsson – zumal der ExNational­torhüter zumindest für die heutige Partie gegen Bremerhave­n (19.30 Uhr/Saturn-Arena) wieder seinen Platz für Pielmeier räumen muss. Zur Erklärung: Laut Vorgabe des Trainertea­ms darf ein Goalie entweder bei Siegen oder Niederlage­n mit weniger als drei Gegentreff­er mindestens dreimal hintereina­nder im Tor bleiben.

„Natürlich ist die momentane Situation für mich ärgerlich“, sagt Reimer. Etwaige Schuldzuwe­isungen oder Ausreden kommen für den letztjähri­gen Nürnberger überhaupt nicht infrage. „Es bringt nichts, mit dem Finger auf andere zu zeigen oder die beleidigte Leberwurst zu spielen“, meint Reimer und betont: „Wir müssen in diesen Partien wie gegen Krefeld alle bessere Leistungen abliefern – mich natürlich eingeschlo­ssen! Dann werde ich auch mal wieder zwei oder drei Begegnunge­n am Stück machen.“Lamentiere­n über seine derzeitige Situation wolle er ohnehin nicht: „Wir stehen aktuell auf einem hervorrage­nden vierten Platz. Zudem spielt ’Pille’ gerade sehr stark und hat sich seine Einsatzzei­ten dadurch auch verdient beziehungs­weise hart erarbeitet. Für mich steht der Teamerfolg immer an erster Stelle.“

Ob die Panther aus dem enttäusche­nden Auftritt zuletzt gegen Krefeld die richtigen Lehren gezogen haben, wird sich bereits heute Abend gegen die Fischtown Pin- guins aus Bremerhave­n zeigen, die in dieser Woche den ehemaligen Ingolstädt­er Björn Svensson verpflicht­et haben. Bei den Schanzern kehrt Brett Olson nach überstande­nen Adduktoren-Problemen in den Kader zurück und wird gemeinsam mit Jacob Berglund und David Elsner eine Sturmreihe bilden. Dagegen wird Verteidige­r Patrick McNeill (Oberkörper­verletzung) nicht zur Verfügung stehen.

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Foto: Xaver Habermeier Die Torhüter Rotation beim ERC Ingolstadt steht für ihn bislang unter keinem guten Stern: Neuzugang Jochen Reimer. Im heuti gen Heimspiel gegen Bremerhave­n steht wieder sein Kollege Timo „Pille“Pielmeier im Panther Kasten.

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