Neuburger Rundschau

Luther gegen Ottheinric­h Zeitgenoss­en

Zum Abschluss der Reihe tritt „Musica aliter“in der Schlosskap­elle auf. Der Name ist dabei Programm

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Neuburg „Cuius regio, eius religio“oder „Wess Brot ich ess, dess Lied ich sing“– unter diesem Motto präsentier­t „Musica aliter“am kommenden Sonntag, 29. Oktober, um 19 Uhr als Abschluss der Reihe „Kleine Konzerte“ein Konzert mit Vokal- und Instrument­almusik aus der Blütezeit des Fürstentum­s „Pfalz Neuburg“in der Neuburger Schlosskap­elle.

Bei dieser Veranstalt­ung im Rahmenprog­ramm der Ausstellun­g, „Fürstenmac­ht und wahrer Glaube – Reformatio­n und Gegenrefor­mation“, ist der Name Programm. Das Konzert beginnt mit Kompositio­nen der Luther-Zeitgenoss­en Heinrich Isaak (er verstarb im Jahr des Thesenansc­hlages - 1517), Thomas Stoltzer und Josquin Despretz. Dann führt das Programm über Werke des Ottheinric­h-Zeitgenoss­en Casper Othmayr (Pfalzgraf Ottheinric­h reformiert­e 1543 das Fürstentum) und Kompositio­nen der in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunder­ts wirkenden Komponiste­n Adam Gumpelzhai­mer und Jakobus Gallus mit einem Werk des Neuburger Hofkomponi­sten Biagio Marini in die Regierungs­zeit Wolfgang Wilhelms, der 1614 mithilfe der Jesuiten die Gegenrefor­m in der „Jungen Pfalz“durchführt­e.

Im zweiten Konzerttei­l entfaltet sich die ganze Pracht der frühbarock­en Musikwelt im kompositor­ischen Wettstreit zwischen den italienisc­hen und österreich­ischen „katholisch­en“ Komponiste­n Claudio Monteverdi (vor 450 Jahren geboren), Giovanni Gabrieli und H. I. F. Biber und dem „lutherisch­en“Heinrich Schütz, dem bedeutends­ten deutschen Komponiste­n des Frühbarock­s.

Neben den bereits seit Jahren in Neuburg bekannten Sängern von „Musica aliter“und den Musikern von „Cordaria“, werden die Nachwuchsm­usiker des „Concertino castello Nuovo“auf Nachbauten barocker Streichins­trumente mit einer weiteren Klangfarbe aufwarten und das Programm bereichern. Die Mitglieder des Ensembles, allesamt Stimmführe­r des „Bayerische­n Jugend-Barockorch­esters“, bekommen in intensiven Probenphas­en und auf Meisterkur­sen von renommiert­en Lehrern nicht nur das Rüstzeug für das Spiel auf den barocken Instrument­en, sondern auch das Gefühl für die stilechte Interpreta­tion der „Alten Musik“vermittelt.

Der bisherige Höhepunkt der Arbeit des Bayerische­n Jugend-Barockorch­esters war Mitte Oktober 2017 ein Konzert im Rahmen der „Residenzwo­che“, zusammen mit namhaften Solisten aus den Residenzko­nzerten“, im Antiquariu­m der Münchner Residenz.

Ein weiteres Novum bei diesem Konzert wird sein, dass „Musica aliter“mit dem Gambisten, Cellisten, Musikwisse­nschaftler und Ensemblele­iter Dr. Viktor Töpelmann für das aktuelle Projekt einen versierten Spezialist­en für historisch informiert­e Aufführung­spraxis als „Probencoac­h“und musikalisc­hen Leiter der Aufführung gewinnen konnte.

Der Eintritt ist frei, Spenden zur Deckung der Unkosten sind erbeten.

 ?? Foto: Musica aliter ?? „Wess Brot ich ess, dess Lied ich sing“– unter diesem Motto präsentier­t die Gruppe „Musica aliter“am Sonntag um 19 Uhr als Ab schluss der Reihe „Kleine Konzerte“ein Konzert mit Vokal und Instrument­almusik in der Schlosskap­elle.
Foto: Musica aliter „Wess Brot ich ess, dess Lied ich sing“– unter diesem Motto präsentier­t die Gruppe „Musica aliter“am Sonntag um 19 Uhr als Ab schluss der Reihe „Kleine Konzerte“ein Konzert mit Vokal und Instrument­almusik in der Schlosskap­elle.

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