Neuburger Rundschau

Chancen Wucher wird bestraft

Der ERC Ingolstadt vergibt gestern Abend im Heimspiel gegen Bremerhave­n erstklassi­ge Möglichkei­ten am Fließband. Die Konsequenz ist eine bittere 0:4-Niederlage

- VON STEFAN RIED

Ingolstadt Der ERC Ingolstadt kann zuhause gegen die Fischtown Pinguins Bremerhave­n einfach nicht gewinnen. Gestern Abend setzte es eine 0:4-Niederlage (0:1, 0:0, 0:3). Es war die vierte Pleite hintereina­nder in der Saturn-Arena. Den Panthern wurde dabei ihre mangelnde Effektivit­ät zum Verhängnis.

Trainer Tommy Samuelsson nahm einige Änderungen in der Aufstellun­g vor. So kehrte Timo Pielmeier zwischen die Pfosten zurück. Benedikt Schopper ersetzte den verletzten Patrick McNeill und Brett Olson kehrte nach überstande­nen muskulären Problemen ins Team zurück.

Kaum hatte das Match begonnen, gerieten die Hausherren auch schon in Rückstand. Nach 101 Sekunden traf Rylan Schwartz im Nachschuss durch die Schoner von Pielmeier. Brandon Buck hätte kurz darauf antworten können. Bei seinem Bauerntric­k-Versuch legte der Kanadier den Puck aber nur an den Außen- (5.). Bremerhave­ns Goalie Thomas Pöpperle war da noch im anderen Eck. In der Folge entwickelt­e sich eine chancenrei­che Partie. Sean Sullivan, Jacob Berglund und Thomas Greilinger scheiterte­n jedoch am tschechisc­hen Schlussman­n der Gäste.

Die Pinguins waren ihrerseits mit schnellem Umschaltsp­iel stets gefährlich. So konnte Jason Bast bei einem Zwei-auf-Eins-Konter Pielmeier nicht überwinden. Und auch in den Schlussmin­uten mussten sich die Panther bei ihrem Goalie bedanken, dass die verletzung­sgeplagten Gäste nicht erhöhten. Zunächst tauchte Nicolas Jensen frei vor dem Tor auf (17.). Und in Überzahl scheiterte­n Cory Quirk (18.) und Jan Urbas (19.) aus der Nahdistanz am Ingolstädt­er Keeper.

Im Mitteldrit­tel bot sich den 3017 Zuschauern in der Saturn-Arena „Einbahnstr­aßen-Eishockey“auf das Gehäuse der Bremerhave­ner. Die Panther schafften es aber nicht, ihre Überlegenh­eit in etwas Zählbares umzumünzen. 24 Schüsse feuer- ten die Panther ab – den Weg ins Netz fand aber kein einziger Versuch. Offensicht­lich wurde einmal mehr die fehlende Effektivit­ät im Powerplay. Drei Überzahl-Situatione­n blieben ungenutzt. Die Nordseestä­dter, bei denen der jüngst verpflicht­ete Ex-Panther Björn Svensson sein Debüt feierte, wurden offensiv kaum gefährlich. In der 35. Minute sah es zunächst so aus, als ob die Ingolstädt­er bei ihrer Aufholjagd ohne Buck auskommen müssten. Nach einem üblen Check von hinten gegen die Bande (für den die Unparteiis­chen unverständ­licherweis­e keine Strafe verhängten) musste der Kanadier das Eis verlassen, kam aber zum Schlussdri­ttel wieder zurück. Matt Pelech gab den Rächer und entschied einen Faustkampf gegen Jensen klar für sich.

Petr Taticek hätte gleich 30 Sekunden nach Wiederbegi­nn den Ausgleich erzielen müssen. Er setzte den Puck an die Latte, obwohl Pöpperle schon geschlagen war. Mit zwei Strafen nahm sich der ERCI dann selbst den Wind aus den Sepfosten geln. Eines dieser Powerplays nutzte Jordan Owens zum 2:0. Während die Schanzer weiterhin beste Chancen liegen ließen, zeigten die Gäste, wie man mit seinen Torchancen umgeht. Mitten in die Ingolstädt­er Drangphase hinein sorgte Jordan George für die Entscheidu­ng (54.). Den Schlusspun­kt setzte Mike Hoeffel kurz vor Schluss (58.).

„Im zweiten Drittel hätten wir das Match drehen müssen. Wir haben viel kreiert und hatten viele Schüsse. Bremerhave­n hat seine Möglichkei­ten super genutzt. Am Freitag haben wir die nächste Chance zu gewinnen“, bilanziert­e Samuelsson. Dann gastiert der amtierende Meister EHC RedBull München in der Saturn-Arena (19.30 Uhr).

ERC Ingolstadt: Pielmeier – Pelech, Sul livan; Friesen, Wagner; Kohl, Schopper – Greilinger, Taticek, Laliberte; Braun, Buck, Collins; Mauldin, Olver, Mouilliera­t; Elsner, Olson, Berglund; Swinnen.

Tore: 0:1 Schwartz, 0:2 Owens (47./PP), 0:3 George (54.), 0:4 Hoeffel (58.). – Zu schauer: 3017.

 ?? Foto: Xaver Habermeier ?? Kampf und Krampf: Laurin Braun (links) und Matt Pelech (Zweiter von rechts) tauschen in dieser Szene handfeste Argumente mit ihren Kontrahent­en aus Bremerhave­n aus. Am Ende mussten sich die Panther mit 0:4 geschlagen geben.
Foto: Xaver Habermeier Kampf und Krampf: Laurin Braun (links) und Matt Pelech (Zweiter von rechts) tauschen in dieser Szene handfeste Argumente mit ihren Kontrahent­en aus Bremerhave­n aus. Am Ende mussten sich die Panther mit 0:4 geschlagen geben.
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