Nicht nur nach Wohlstand streben
Der Apostolische Nuntius in Deutschland, Nikola Eterovic, war zu Gast beim Bund katholischer Unternehmer
Ingolstadt Beim Bund katholischer Unternehmer war am Mittwoch der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, zu Gast. Der gebürtige Kroate ist der päpstliche Botschafter in der Bundesrepublik.
Eterovic sprach beim Unternehmertag der Diözese im Canisiuskonvikt über christliche und katholische Grundsätze. Er rief zum Engagement aller Christen für „ein Europa des gemeinsamen Marktes, vor allem aber des Geistes“auf. Die Menschen sollten nicht nur nach materiellem Wohlstand streben, sondern auch nach spirituellem. Der Nuntius warnte vor den Wirtschaftsvertretern zudem vor einer weiteren Ausbeutung der Reserven armer Länder. Diese schaffe neue Formen von Abhängigkeiten. Eterovic ergänzte, für die katholische Kirche seien das Recht auf Arbeit, die Rechte von Arbeitnehmern sowie deren Solidarität untereinander sehr wichtig. Wie in allen Bereichen des Lebens gelte auch in der Wirtschaft, dass in allen Menschen ein Bild Gottes zu erkennen sei. Jeder Einzelne habe daher dieselbe Würde.
Eterovic prangerte die moderne Sklaverei an. Und an die Unternehmer gerichtet sagte er: „Christlich geprägte Unternehmen nutzen einen wichtigen Prozentsatz ihres Profits für soziale Zwecke.“Deshalb seien Steuererhebungen auch nicht schlecht. „Christus hieß sie gut.“
Schon zuvor hatte Prälat Christoph Kühn auf den katholischen Unternehmertag eingestimmt und wörtliche Vergleiche zwischen Wirtschaft und Kirche gezogen. „Credo und Kredit, Glaube und Gläubiger, Schuld und Schuldner. Und der fundamentale Begriff in Wirtschaft und Kirche ist ‘Vertrauen’. Ohne das sind beide arm dran“, so Kühn.
Der BKU, wie der Bund katholischer Unternehmer abgekürzt wird, ist ein in der katholischen Kirche verankerter Interessenverband von engagierten Unternehmern, Selbstständigen und leitenden Angestellten. Vorsitzender der Diözesangruppe im Bistum Eichstätt ist Reinhard Dirr.