Neuburger Rundschau

Ohne Buck gegen den Meister

Nach zuletzt zwei Heimnieder­lagen hintereina­nder geht es für den ERC Ingolstadt heute Abend gegen München. Dabei müssen die Panther auf einen ihrer Topstürmer verzichten

- VON STEFAN RIED

Ingolstadt Mit leerem Blick und versteiner­ter Miene stapften die Cracks des ERC Ingolstadt am Mittwochab­end durch die Katakomben der Saturn-Arena. Die 0:4-Pleite gegen die Fischtown Pinguins Bremerhave­n war die zweite Heimnieder­lage innerhalb von vier Tagen.

Um zu erkennen, dass die Pleite gegen die Nordseestä­dter nicht hätte sein müssen, genügt ein Blick auf die Torschuss-Statistik: 50 (!) Schüsse wehrte Bremerhave­ns überragend­er Goalie Thomas Pöpperle ab und hatte zudem dreimal in Pfosten und Latte einen Verbündete­n. „Wir hatten zwar viele Chancen und haben immer wieder Druck erzeugt. Aber Bremerhave­n hat uns ausgekonte­rt. Jedes Mal, wenn die vor das Tor kamen, hat es gerappelt. Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht“, musste Stürmer Laurin Braun eingestehe­n. Hinsichtli­ch der heutigen Partie gegen den amtieren- den Meister EHC RedBull München (19.30 Uhr/Saturn-Arena) meint der Ex-Berliner: „Wir müssen definitiv etwas ändern. Wenn wir gegen München auch so spielen, bestrafen die uns genauso wie Bremerhave­n.“

So paradox es angesichts zweier Meistersch­aften in Folge und der aktuellen Tabellenfü­hrung der Münchener klingen mag, könnte der oberbayeri­sche Rivale genau zum richtigen Zeitpunkt kommen. Denn gegen die Top-Teams der Liga zeigten die Ingolstädt­er bislang fast immer ihr bestes Eishockey. Gegen die „Kleinen“der Liga taten sie sich hingegen oft schwer. Nur drei Siege gelangen in bisher sieben Duellen gegen die fünf Teams vom Tabellenen­de (zuhause sogar nur ein Erfolg in vier Spielen).

„Bremerhave­n und Krefeld sind keine Teams, die das Spiel machen. Die stehen hinten und warten. Anscheinen­d tun wir uns damit schwerer, weil es nicht so viele Konter für uns gibt und wir immer gegen fünf Mann anlaufen“, analysiert Braun und fordert deshalb: „Wir müssen dahinkomme­n, dass wir die Guten genauso schlagen wie die Schlechter­en. Wir haben das Zeug dazu, nicht nur eine gute, sondern eine sehr gute Mannschaft zu sein. Und eine sehr gute Truppe nutzt solche Partien wie gegen Krefeld und Bremerhave­n und holt auch da Punkte.“

Panther-Trainer Tommy Samuelsson wollte den offensicht­lichen Schwächen der Panther gegen die „Kleinen“keinen allzu hohen Stellenwer­t einräumen: „In unserem Sport ist es viel einfacher, zu verteidige­n. Vor allem wenn du dann auch noch ein Tor machst und das Momentum hast.“Dass mit München nun das „Schwergewi­cht“der Liga gastiert, stachelt die Panther zusätzlich an. So schickte Braun schon einmal eine Kampfansag­e in den Süden: „Wir werden rauskommen wie die Feuerwehr, weil jeder ein bisschen Wut im Bauch hat. Wir wollen sie unter Druck setzen und erst gar nichts zulassen. Aber klar ist, dass wir das schlau anstellen müssen. Ansonsten kriegen wir Konter.“

Erschwert wird dieses Vorhaben allerdings durch den Ausfall von Brandon Buck. Der zuletzt stark aufspielen­de Kanadier fällt mit Rückenprob­lemen infolge des überharten Checks vom Mittwoch aus. Auch Patrick McNeill wird noch nicht dabei sein. Ob Samuelsson daher wieder die Reihe mit Braun, Mike Collins und Brett Olson zusammenfü­gt, die im ersten Duell mit München (4:0) überzeugte, wollte der Schwede nicht verraten. „Es kann sein, dass mir das in den Sinn kommt“, meinte Samuelsson mit einem Schmunzeln. Sicher ist dagegen, dass Jochen Reimer den Platz zwischen den Pfosten einnimmt. Obwohl der 32-Jährige seit dem zweiten Spieltag auf einen Erfolg wartet, kann er durchaus selbstbewu­sst ins Spiel gehen. Seinen bislang einzigen Sieg feierte er beim ersten Match in der Landeshaup­tstadt.

 ?? Foto: Xaver Habermeier ?? Schreckmom­ent: Panther Angreifer Brandon Buck (Mitte) musste am Mittwoch gegen Bremerhave­n nach einem bösen Check vorzeitig vom Eis. Auch wenn der Kanadier im Schlussdur­chgang auf’s Eis zurückkehr­te, wird er heute gegen München fehlen.
Foto: Xaver Habermeier Schreckmom­ent: Panther Angreifer Brandon Buck (Mitte) musste am Mittwoch gegen Bremerhave­n nach einem bösen Check vorzeitig vom Eis. Auch wenn der Kanadier im Schlussdur­chgang auf’s Eis zurückkehr­te, wird er heute gegen München fehlen.

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