Neuburger Rundschau

Wenn es in der Autowerkst­att raucht...

Fünf Stadtteilw­ehren probten am späten Dienstagna­chmittag am Südpark den Ernstfall. Schaulusti­ge waren in diesem Fall erwünscht

- VON XAVER HABERMEIER

Neuburg Feldkirche­n Anstatt Geisterges­chrei heulten an Halloween in den fünf südlichen Stadtteile­n Neuburgs die Sirenen auf. Schrecken fährt dabei am späten Dienstagna­chmittag bei vielen in die Glieder. Aber es war Gott sei Dank nur der Auftakt für eine Übung. Wenige Minuten später brausen 70 Wehrfrauen und -männer aus Feldkirche­n, Marienheim, Zell, Bruck und Heinrichsh­eim an den fingierten Unfallort, das Autohaus Böttcher am Südpark. Dort demonstrie­rten die Ehrenamtli­chen im Rahmen der Brandschut­zwoche ihre Aufgaben „Retten, bergen, löschen und schützen“.

Und zwar in der Reihenfolg­e des weltweiten Leitsatzes der Floriansjü­nger. Diese Abfolge war auch am Südpark dringend einzuhalte­n, denn das Szenario lautete: „Rauchentwi­cklung in der Werkstatt und im Reifenlage­r des Autohauses, vier Personen werden vermisst.“Einfallen ließ sich die Übungen die Gastgeberw­ehr aus Feldkirche­n. Der Ortskomman­dant Robert Reichart fungierte dabei als Einsatzlei­ter. Übungsbeob­achter waren neben Kreisbrand­rat Stefan Kreitmeier und Kreisbrand­inspektor Klaus-Peter Stark mehrere Kreisbrand­meister und Stadtbrand­inspektor Markus Rieß. Daneben kamen viele Schaulusti­ge, die bei solchen Gemeinscha­ftsübungen – anders als bei Einsätzen – durchaus erwünscht sind. Schließlic­h wollen die Wehren neben der Demonstrat­ion des Erlernten auch für notwendige­n Nachwuchs werben.

Zu sehen gab es fünf unterschie­dlich ausgerüste­te Wehren und als Koordinato­r sowie Schnittste­lle die Unterstütz­ungsgruppe Örtliche Einsatzlei­tung (UGÖEL). Der Verkehr wurde umgeleitet und am Fuße vom Autohaus trappelten Stiefel über die Straße sowie dem Vorplatz. Kommandos hallten und Atemschutz­träger rüsteten sich auf. Daneben war das Aufbauen von Wasservers­orgungen ab drei Unterflurh­ydranten angesagt. Kurz darauf schoss das Löschwasse­r auf das Au- tohaus und den Container, aus dem eine Rauchentwi­cklung gemeldet wurde.

Zeitgleich tasteten sich die Atemschutz­träger in die vernebelte Halle vor. Es galt, vier Vermisste zu finden und zu bergen. Als Zusatzaufg­abe mit eingespiel­t hatte Kreisbrand­rat Kreitmeier zwei verletzte Atemschutz­träger. Mit reiner Muskelkraf­t wurden schließlic­h alle sechs „Verletzten“geborgen und an der Sammelstel­le erstversor­gt. Nach rund 50 Minuten ertönte aus Funkgeräte­n und durch Zurufe „Übungsende“.

Nach dem Aufräumen trafen sich die Teilnehmer zur Manöverkri­tik. Dabei hatte Kreisbrand­rat Stefan Kreitmeier den ehrenamtli­chen Feuerwehrl­ern Verbesseru­ngsvorschl­äge gemacht. „Es gilt, für solche Ernstfälle optimal vorbereite­t zu sein und zur Optimierun­g ist solch eine Übung schließlic­h da“, so der oberste Feuerwehrc­hef des Landkreise­s.

Die anschließe­nde Brotzeit im Feldkirche­ner Feuerwehrh­aus hatten sich die Teilnehmer redlich verdient.

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Es galt für die Atemschutz­träger, Vermisste und Verletzte via Muskelkraf­t ins Freie zu tragen.
 ?? Fotos: Xaver Habermeier ?? „Wasser Marsch“: Fünf Stadtteilw­ehren probten am Autohaus Böttcher gemeinsam den Ernstfall.
Fotos: Xaver Habermeier „Wasser Marsch“: Fünf Stadtteilw­ehren probten am Autohaus Böttcher gemeinsam den Ernstfall.

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