Grusel in einem düsteren Palast
Eine spannende Neuerscheinung
Neuburg Romane, in denen Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbunden sind, bereiten ein großes Lesevergnügen. Es ist nicht einfach, Handlungsstränge, die in unterschiedlichen Jahrhunderten spielen, so miteinander zu vereinen, dass das Geschehen nicht konstruiert wirkt. Dieses Kunststück gelingt Stefan Bachmann mit seinem Werk „Palast der Finsternis“.
Fünf Jugendliche werden von einer geheimen Organisation auserkoren, einen prunkvollen unterirdischen Palast zu erkunden, den ein verrückter Adeliger während der Französischen Revolution erbauen ließ. In den alten Gemäuern lauern Gefahren und die Jugendlichen müssen sich gegen einen unbekannten Kontrahenten zur Wehr setzen. In Rückblenden erzählt die Tochter des Adeligen, die über 200 Jahre zuvor lebte, vom Bau des prachtvollen Palasts und bemerkt, wie sich ihre Eltern dabei zunehmend verändern.
„Palast der Finsternis“ist sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene geeignet und dürfte gerade Fans von Thrillern, Fantasy und seichtem Horror gefallen. Besonders gelungen ist Stefan Bachmanns detailreiche Beschreibung der Räume im Palast. Der Leser hat das Gefühl, selbst die weitläufigen Gemächer zu durchstreifen. Wer schon einmal in einem alten Schloss war, kennt das Gefühl: Überall sind dicke Mauern, in denen die Geschichte vieler Jahrhunderte steckt. Es ist gerade diese Mischung aus dem prunkvollen Glanz des Palastes und der düsteren Atmosphäre, die in den leeren Zimmern herrscht, die „Palast der Finsternis“zu einem lesenswerten literarischen Highlight macht.