Neuburger Rundschau

Grusel in einem düsteren Palast

Eine spannende Neuerschei­nung

- VON LISA BAUMGARTNE­R

Neuburg Romane, in denen Vergangenh­eit und Gegenwart miteinande­r verbunden sind, bereiten ein großes Lesevergnü­gen. Es ist nicht einfach, Handlungss­tränge, die in unterschie­dlichen Jahrhunder­ten spielen, so miteinande­r zu vereinen, dass das Geschehen nicht konstruier­t wirkt. Dieses Kunststück gelingt Stefan Bachmann mit seinem Werk „Palast der Finsternis“.

Fünf Jugendlich­e werden von einer geheimen Organisati­on auserkoren, einen prunkvolle­n unterirdis­chen Palast zu erkunden, den ein verrückter Adeliger während der Französisc­hen Revolution erbauen ließ. In den alten Gemäuern lauern Gefahren und die Jugendlich­en müssen sich gegen einen unbekannte­n Kontrahent­en zur Wehr setzen. In Rückblende­n erzählt die Tochter des Adeligen, die über 200 Jahre zuvor lebte, vom Bau des prachtvoll­en Palasts und bemerkt, wie sich ihre Eltern dabei zunehmend verändern.

„Palast der Finsternis“ist sowohl für Jugendlich­e als auch für Erwachsene geeignet und dürfte gerade Fans von Thrillern, Fantasy und seichtem Horror gefallen. Besonders gelungen ist Stefan Bachmanns detailreic­he Beschreibu­ng der Räume im Palast. Der Leser hat das Gefühl, selbst die weitläufig­en Gemächer zu durchstrei­fen. Wer schon einmal in einem alten Schloss war, kennt das Gefühl: Überall sind dicke Mauern, in denen die Geschichte vieler Jahrhunder­te steckt. Es ist gerade diese Mischung aus dem prunkvolle­n Glanz des Palastes und der düsteren Atmosphäre, die in den leeren Zimmern herrscht, die „Palast der Finsternis“zu einem lesenswert­en literarisc­hen Highlight macht.

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