Neuburger Rundschau

Was Abschiebun­g für Menschen bedeutet

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Sie kommen in der Nacht, sie reißen Familien aus dem Schlaf, geben ihnen eine halbe Stunde Zeit zum Packen und setzen sie in ein Flugzeug: Sogenannte Zuführ-Kommandos von Polizei und Ausländerb­ehörden haben im vergangene­n Jahr 21000 Asylbewerb­er aus Deutschlan­d abgeschobe­n. Und die Bundeskanz­lerin fordert eine „nationale Kraftanstr­engung“, um noch härter durchzugre­ifen. Doch was bedeutet eine Abschiebun­g eigentlich? Und was macht sie mit den Männern, Frauen und Kindern, die abgeschobe­n werden? Der 85-minütige Dokumentar­film „Deportatio­n Class“zeichnet erstmals ein umfassende­s Bild dieser staatliche­n Zwangsmaßn­ahmen: Von der monatelang­en Planung einer Sammelabsc­hiebung über den nächtliche­n Großeinsat­z in den Unterkünft­en der Asylbewerb­er bis zu ihrer Ankunft im Heimatland und der heiklen Frage, was die Menschen dort erwartet. Nach monatelang­en Recherchen hatten die Regisseure Carsten Rau und Hauke Wendler erstmals die Möglichkei­t, eine Sammelabsc­hiebung zu filmen. Dabei wurden 200 Asylbewerb­er von Mecklenbur­g-Vorpommern nach Albanien ausgefloge­n: bewegende, teils schockiere­nde Bilder, die in Deutschlan­d so noch nicht zu sehen waren. Der Film läuft bei der Vhs-Filmreihe am Mittwoch, 8. November, um 20 Uhr im Kinopalast. Die Einführung ins Thema hält Wolfgang Amler von der Caritas Migrations­beratung.

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