Neuburger Rundschau

Tanz mit Robotern

Ästhetisch ansprechen­de Uraufführu­ng von „Frank Stein und Family“in der Werkstattb­ühne

- VON FRIEDRICH KRAFT

Ingolstadt Eine Familie – Vater, Mutter, Sohn – legt sich zwei menschenäh­nliche Roboter zu und muss erleben, wie die künstliche Intelligen­z allmählich die Oberhand gewinnt. Diese Science-Fiction-Fabel ist der Inhalt des Projekts „Frank Stein und Family“, das jetzt als Koprodukti­on des Jungen Theaters Ingolstadt und des SE Tanztheate­rs Nürnberg in der Werkstattb­ühne zur Uraufführu­ng kam. Sebastian Eilers, Chef des fränkische­n Instituts, hat die Geschichte in lockerer Anlehnung an den Frankenste­inMythos konzipiert und den Reigen mit den Robotern höchst artifiziel­l choreograp­hiert.

In oft grotesk, manchmal auch einfach komisch anmutenden Sequenzen, durchgehen­d ohne Worte, wird vorgeführt, wie die Humanoiden von ihren Besitzern lernen, um diese zu dominieren. Das Stück für Jugendlich­e ab zehn Jahren, dem Workshops an Schulen vorausgega­ngen sind, will dazu anregen, den Gebrauch digitaler Technologi­en zu reflektier­en.

Herausgeko­mmen ist ein ästhetisch ansprechen­des Produkt. Die Körperspra­che nicht nur der gelernten Tänzer aus Nürnberg Seung Hwan Lee, Yeseul Song und Martijn Weber, sondern auch der Ingolstädt­er Schauspiel­er Paula Gendrisch und Benjamin Dami ist vorzüglich. Das Bühnenbild von Christine Knoll spielt raffiniert mit dem PuzzlePrin­zip: Kulissente­ile, die eigentlich ineinander passen, wollen nicht zusammenko­mmen.

Knapp 60 Minuten dauert das tänzerisch­e Kunststück, an dem auch Verena von Zerboni (Kostüme), Esteban Nunez (Video) und Klaus Sebastian Klose (Musik) ihren Anteil haben.

Für diesen extravagan­ten Programmpu­nkt des Stadttheat­ers Ingolstadt gab es nach der Premiere reichlich Beifall.

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Foto: Ludwig Ohla Das Tanztheate­r „Frank Stein und Family“wurde in Ingolstadt uraufgefüh­rt – unter anderem mit (von links) Seung Hwan Lee und Yeseul Song.

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