Rosina Straub stirbt im Alter von 68 Jahren
Kommunalpolitikerin wird morgen beerdigt
Schrobenhausen Zu ihrem 50. Geburtstag im Januar 1999 bezeichneten CSU-Parteifreunde Rosina Straub als einen „Glücksfall für den Landkreis“, die SPD-Kreistagsfraktion schätzte ihre stets „liberale Art“und die Freien Wähler nannten sie eine „Powerfrau“. Damals war sie alleinerziehende Mutter, Stellvertreterin von Landrat Richard Keßler und seit 15 Jahren im Kreistag. Ein Lebensabend, in dem sie es ruhiger angehen lässt und Zeit mit ihren Enkeln verbringt, war ihr aber nicht lange vergönnt. Mit nur 68 Jahren ist die engagierte Kommunalpolitikerin am Samstag verstorben.
Rosina Straub war von 1984 bis 2014 für die CSU im Kreistag. 1996, in ihrer dritten Amtsperiode, erreichte sie bei den Kommunalwahlen das Rekordergebnis von 33000 Stimmen. Damit überrundete sie sogar die Landtagsabgeordneten in der Wählergunst. Das sei ein Zeichen der Wertschätzung, Anerkennung und Zustimmung gewesen, die Straub im ganzen Landkreis genossen hätte, wertete Landrat Richard Keßler damals das Ergebnis.
Schwerpunkt der Arbeit von Rosina Straub war von Anfang an die Jugend im Landkreis. 1984 war sie Jugendreferentin, später leitete sie die Jugendhilfeplanung, die ihr sehr viel Anerkennung eingebracht habe. Scherzhaft nannte Keßler Rosina Straub bei deren Geburtstagsfeier eine „weibliche Patin der Jugendhilfe-Mafia“– „das ist die Rosi-Connection, die ich gerne dulde“.
Das Prädikat „Powerfrau“hatte die Schrobenhausenerin zurecht, denn sie war bereits mit 40 Jahren Witwe geworden, erzog ihre drei Kinder allein, arbeitete bei der Sparkasse und war außerdem Stadträtin in Schrobenhausen. Im Kreistag sei sie eine „hervorragende Lobbyistin für ihre Heimatstadt“gewesen. Still und leise, gleichzeitig aber wirkungsvoll und erfolgreich sei ihre Arbeit gewesen, zollte ihr Keßler Respekt. Auf sie treffe der Ausspruch von Goethe – den sie sehr schätzte – zu: „Leben heißt kämpfen.“
Rosina Straub wird am morgigen Mittwoch auf dem neuen Friedhof in Schrobenhausen beerdigt. Das Requiem in der St.-Jakob-Stadtpfarrkirche beginnt um 14 Uhr.