Neuburger Rundschau

Licht am Ende des Tunnels

Noch wird wild gebaut in der Ingolstädt­er Innenstadt. Der Lehrstand aber nimmt ab und einige attraktive Angebote wie „Hans im Glück“stehen kurz vor der Eröffnung

- VON MANFRED DITTENHOFE­R

Ingolstadt Westpark, Factory Outlet, noch dazu der explodiere­nde Internet-Handel. Die Geschäfte in der Ingolstädt­er Innenstadt haben es wahrlich nicht leicht. Aber die Sanierung der Einkaufsme­ile schreitet voran. Der erste Bauabschni­tt soll im Frühjahr 2018 fertig werden. Und obwohl noch lange gebaut und saniert werden wird, sehen die Ingolstädt­er Einzelhänd­ler den Abwärtstre­nd gebrochen. In der Innenstadt geht es wieder aufwärts. Das sagt auch der Vorstand des INCity-Vereins, Thomas Deiser.

„Die Zeichen stehen gut und wir erleben gerade eine sehr positive Entwicklun­g in unserer Innenstadt. Es siedeln Geschäfte im Innenberei­ch Ingolstadt­s an, die früher in den Westpark gegangen wären.“Ein Beispiel sei das Geschäft Küchenmams­ell, so Deiser, dessen Besitzer lange überlegt hatte, ob er in der Innenstadt ganz schließen soll. Aber statt die Filiale zu schließen, ist er umgezogen und hat damit die Verkaufsfl­äche verdoppelt. Mit „Hans im Glück“und „Osteria“sieht Deiser neue Zugpferde in der Innenstadt. McDonalds zieht sich aus der Innenstadt zurück, dort wird aber laut Deiser wieder eine Systemgast­ronomie einziehen. Und der McDonalds-Filiale weint Deiser keine Träne nach: „Vielleicht wird die Innenstadt ohne den Verpackung­smüll von dort ein bisschen sauberer.“Eine Filiale von Primark soll im Frühjahr eröffnen.

„Wir haben den Leerstand in den vergangene­n drei, vier Jahren um 40 Prozent reduziert.“Diese Reduktion bedeutet, dass jetzt noch rund 30 vermittelb­are Läden im Innenstadt­bereich freistehen. „Die Gewerbemie­ten sind gefallen. Ich glaube aber, dass wir da den Tiefststan­d erreicht haben.“Vor allem die Gründerför­derung trägt Früchte. Dazu Deiser: „Jedes Jahr bringen wir so Leben in vier bis fünf Leerstände.“Das Freiraum-Management in Ingolstadt sei inzwischen als bestpracti­se-Modell auch bei anderen Städten gefragt, so Deiser.

Ein Problem allerdings sieht der Vorsitzend­e des IN-City-Vereins in der hohen Fluktuatio­n bei Geschäftse­röffnungen und Schließung­en. Und: „Uns fehlen die großen Generalist­en, wie Wöhrl oder der frühere Wagner.“Aber am Branchenmi­x arbeitet In-City.

Deiser freut sich auf die Fertigstel­lung des Gießereige­ländes. „Mit einem Hotel und einem Kongressze­ntrum im Osten rückt der Paradeplat­z weg vom Rand. Die Innenstadt wird dadurch aufgewerte­t.“Ebenfalls eine Aufwertung bedeuten Aktionen wie der Abendmarkt am Donnerstag. „Unsere Frequenzau­swertungen zeigen gerade an diesen Tagen einen deutlich größeren Kundenstro­m durch die Innenstadt.“Der Aufwärtstr­end sei deutzwar lich zu spüren. Und Deiser ist sich sicher, der wird sich fortsetzen, wenn erst mal die Fußgängerz­one komplett saniert ist. Das steigere die Attraktivi­tät der Innenstadt weiter. Seit sieben Jahren ist Deiser Vorsitzend­er von IN-City. Die zehn Jahre will er auf jeden Fall noch vollmachen. „Aber irgendwann muss auch mal frisches Blut mit neuen Ideen ran.“Seit 1996 besteht der Gewerbever­ein IN-City, der sich zum Ziel gesetzt hat, die Ingolstädt­er Innenstadt attraktive­r zu machen. 200 Mitglieder zählt der Verein heute. „Mitglied kann bei uns nicht nur ein Einzelhänd­ler werden. Wir haben auch Dienstleis­ter, Freiberufl­er und die Gastronomi­e bei uns.“

Und wie läuft es im Gürtel rund um die Innenstadt? Deiser zählt die weiteren Einkaufssc­hwerpunkte in Ingolstadt auf. Natürlich der Westpark und das FOC. Darüber hinaus aber auch die Neuburger und die Manchinger Straße. Angesproch­en auf die Gerüchte, dass eine IKEAFilial­e im Gewerbegeb­iet Weiherfeld an der B16 entstehen soll, entgegnete Deiser: „Meines Wissens liegen die Pläne sowohl vonseiten der Stadt als auch von IKEA selbst auf Eis. Aber das ist Sache der IFG.“

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Fotos: Manfred Dittenhofe­r Noch ziert die Fußgängerz­one in Ingolstadt ein Flickentep­pich. Aber an der Sanierung der Innenstadt wird mit Nachdruck gearbeitet. Nach Abschluss der Arbeiten soll die In golstädter Innenstadt an Attraktivi­tät gewinnen.
 ??  ?? Thomas Deiser ist seit sieben Jahren Vorsitzend­er des IN City Vereins in In golstadt.
Thomas Deiser ist seit sieben Jahren Vorsitzend­er des IN City Vereins in In golstadt.

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