Eine Stadt, die Wasser aufsaugt
Wasser ist kostbar. Zu viel Regen kann aber auch schaden. In vielen Gegenden versucht man daher, große Regenmengen zu speichern. Zum Beispiel in einer Schwamm-Stadt
Tim kennt diesen Witz:
Der Lehrer fragt Max: „Es gibt Millimeter, Zentimeter, Meter, Dezimeter, Quadratmeter. Was gibt es noch?“Max überlegt kurz und antwortet dann: „Elf meter.“
» Kennst du auch einen guten Witz? Schreib einfach an: capito@augsburger allgemeine.de Es regnet und regnet und scheint nicht aufzuhören. Flüsse laufen über, Straßen und Keller werden überschwemmt. Besonders in größeren Städten ist zu viel Regen manchmal ein Problem. Denn in stark bebauten Gegenden versickert das Wasser schlechter im Boden.
In Städten fließt Regenwasser normalerweise von den Straßen ab in die Kanalisation. Doch bei Unwetter können die KanalNetze überlaufen. In Berlin zum Beispiel passierte das in diesem Sommer gleich mehrfach.
Der Grund: Die Stadt ist auf flachem Land gebaut. Beton und Asphalt verschließen den Boden zu großen Teilen. Das Regenwasser kann kaum versickern. Die Kanalisation ist dann überfordert, weil sie nicht für heftige Wolkenbrüche bemessen ist. Das Kanal-Netz zu vergrößern, ist aber schwierig. Denn unter Großstädten ist der Raum knapp. Jede Menge Rohre und Leitungen durchziehen den Untergrund.
Dadurch haben Berlin und andere Städte nur wenig Platz, wenn etwa Starkregen auf die Erde prasselt. „Wir sollten darum jeden Tropfen Regenwasser retten“, sagt Stephan Natz. Er arbeitet bei den Berliner Wasser-Betrieben. Die versorgen die Stadt mit Wasser. Sie schaffen auch Raum, in dem Regenwasser abfließen kann.
Doch sich um das Regenwasser zu kümmern, ist nicht nur Aufgabe der Wasser-Betriebe. „Viele Leute können mithelfen, Wasser zu speichern“, sagt Stephan Natz. Besonders Hausbesitzer oder Menschen, die bauen wollen, können ihre Plätze und Gebäude in Regen-Speicher verwandeln. „Auf diese Weise können wir gemeinsam die Stadt zur Schwamm-Stadt machen“, sagt der Experte.
In einer Schwamm-Stadt soll Regenwasser nicht einfach so abfließen und verschwinden. Es soll wie von einem großen Schwamm aufgesogen werden. Um es später wieder abgeben zu können.
Was macht eine Stadt nun zur Schwamm-Stadt? Parks, bepflanzte Straßenränder und begrünte Dächer mit vielen Pflanzen. Diese schließen das Wasser in ihren Zellen ein. Auch Teiche, Brunnen und Mulden gehören dazu. Dort kann sich reichlich Wasser sammeln. Wie auch in großen Behältern auf den Dächern von Kaufhäusern und Büros. Oder in WerbeSäulen auf den Straßen.
Eine Schwamm-Stadt setze sich aus ganz vielen Teilen zusammen, die alle Wasser speichern, erklärt Stephan Natz. Bei starkem Unwetter saugen sie den Regen auf und schützen die Stadt vor Überschwemmung. Bei Hitze und Trockenheit geben sie das Wasser dann wieder frei. Das Wasser verdunstet und kühlt dadurch die Stadt ab. (dpa)
Wusstest du…