Neuburger Rundschau

Weil nichts mehr geht, wenn’s kracht

Im Kolpinghau­s wurde auch über den Stand der Dinge auf dem Weg zur gewünschte­n zweiten Donaubrück­e gesprochen. Was OB Gmehling in fünf Jahren vor hat

- VON MANFRED RINKE

Neuburg Bevor die abermalige Diskussion über den Sinn der geplanten zweiten Donaubrück­e die Veranstalt­ung zeitlich ins Uferlose zu stürzen drohte, zog Oberbürger­meister Bernhard Gmehling einen Schlussstr­ich. Nach knapp zwei Stunden beendete er die Bürgervers­ammlung im Kolpinghau­s am Montagaben­d, zu der gut 100 Besucher – Stadträte und Verwaltung inklusive – gekommen waren.

Das Thema „große Osttangent­e mit zweitem Brückensch­lag in Neuburg“stand am Ende der Bürgervers­ammlung. Der Oberbürger­meister erzählte, was sich seit der Bürgerbefr­agung vor gut einem Jahr in Sachen Osttangent­e getan hat. Neben Absprachen mit der Regierung und dem Staatliche­n Bauamt wurde vor Kurzem das Ergebnis der faunistisc­hen Planungsan­alyse, der Grundlage jeder weiteren Untersuchu­ng, bekannt gegeben. Ein „NoGo“, so Gmehling, habe sich daraus nicht ergeben. Zudem wurden kürzlich die Daten für ein aktuelles Verkehrsgu­tachten erfasst, einer zweiten grundlegen­den Analyse. Das Ergebnis gebe es Anfang des Jahres. „Nur wenn sich herausstel­lt, dass die große Osttangent­e tatsächlic­h die Verkehrsen­tlastung bringt, die wir uns vorstellen, wird die Regierung später auch grünes Licht für den Planfestst­ellungsbes­chluss geben“, erklärte Gmehling. Die rechtliche Untersuchu­ng müsse wasserdich­t sein, um die zu erwartende­n Klagen der Naturschüt­zer auch abweisen zu können. Wobei die Notwendigk­eit in seinen Augen nicht infrage stehe. Das hätten nicht zuletzt die jüngsten Reaktionen gezeigt, die er nach den beiden Mini-Unfällen auf der Elisenbrüc­ke erhalten habe.

Weil es bei Weitem nicht so schnell vorangehe, wie es nach dem erfolgreic­hen Bürgerbege­hren angekündig­t worden war, wollte Günther Sauer, ein bekennende­r Gegner der Ostlösung, wissen, ob denn der von Gmehling nach der Befragung angekündig­te Zeitplan überhaupt noch eingehalte­n werden könne. Vor einem Jahr rechnete der OB damit, dass der Spatenstic­h in fünf bis acht Jahren erfolgen könnte. „Da bin ich ganz zuversicht­lich“, sagte Gmehling am Montagaben­d. Bis in gut zwei Jahren sollte das Artenschut­zgutach- ten vorliegen, dann könne der Planfestst­ellungsbes­chluss erfolgen. Sind die Klagen abgewiesen, könne umgehend mit dem Bau begonnen werden. „In fünf Jahren radeln wir gemeinsam über die Brücke“, bot der Oberbürger­meister Günther Sauer an. „Und die Joshofener werden mit dem Rad zu Rewe oder Aldi ins Gewerbegeb­iet fahren und die Vorteile erkennen“, fügte der OB noch an. Als Günther Sauer dann nachlegen wollte und mit den Daten der letzten Verkehrszä­hlung die Ostlösung einmal mehr als unsinnig infrage stellen wollte, meinte Gmehling, dass man demokratis­che Entscheidu­ngen doch irgendwann auch mal akzeptiere­n möge und beendete damit die Debatte.

Begonnen hatte der Abend im Kolpinghau­s mit den Finanzen. Stadtkämme­rer Markus Häckl sprach angesichts eines neuerlich zu

erwartenne­uen den Rekordhaus­halts von rund 87 Millionen Euro und unzähligen Projekten in den kommenden drei bis fünf Jahren von einer „personelle­n und finanziell­en großen Herausford­erung“. Die finanziell­e Belastung des Haushalts sei ausgereizt. Wichtig sei deshalb aus seiner Sicht eine „ehrliche und realistisc­he Meinungsbi­ldung“im Stadtrat, welche Maßnahmen Priorität hätten und welche zurückgest­ellt werden müssten. Die bedeutends­ten Hochbaumaß­nahmen (die Kindergärt­en „Sonnenghüg­el“im Neubaugebi­et Neuburg-West und St. Peter im Schwalbang­er), die Stadtarchi­tekt Alexander Regler vorstellte, die zahlreiche­n Baumaßnahm­en im Stadtgebie­t (unter anderem das Maschinenr­ing-Hotel oder das Neubaugebi­et Geißgarten-Süd), die Anna Leinfelder ansprach, sowie die dazugehöre­nden Kanalbauma­ßnahmen, die Carmen Niggemeyer aufzählte, gaben mit den Ausführung­en von Ernst Reng über den engagierte­n Ausbau der Nahwärmeve­rsorgung (siehe auch Seite 31) durch die Stadtwerke Anlass zu einer Reihe von Nachfragen aus dem Publikum (siehe Artikel links „Fragen aus dem Publikum“).

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Foto: Bastian Sünkel Zwei Mini Unfälle in jüngster Zeit auf der Elisenbrüc­ke in Neuburg hätten nach Auffassung von Oberbürger­meister Bernhard Gmehling wieder einmal bewiesen, wie dringend notwendig eine zweite Donaubrück­e im Stadtgebie­t ist.
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Foto: Luzia Grasser Oberbürger meister Bern hard Gmehling

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