Ausschuss stimmt für 250 000 Euro Feld
Knappes Votum: Stadträte sind für den Kunstrasenplatz der SpVgg Joshofen/Bergheim
Neuburg Am Ende kam Stadträtin Elfriede Müller (CSU) das abgewandelte Goethe-Zitat kaum mehr über die Lippen. Zwei Herzen schlugen während der ambivalent geführten Debatte nicht nur in ihrer Brust. Denn schließlich geht es um einen Antrag, der der Stadt 250000 Euro kosten könnte – sollte der Stadtrat dem Votum des Finanzausschusses folgen.
Eine Viertelmillion Euro wünscht sich die SpVgg Joshofen/Bergheim für den Bau eines Kunstrasenplatzes in Joshofen. Die Kosten insgesamt sollen sich nach einer ersten Kalkulation durch den Verein auf rund 550 000 Euro belaufen, finanziert durch BLSV-Darlehen (55 000 Euro), Bezuschussungen durch den BLSV (110 000 Euro), den Landkreis (25000 Euro, noch nicht bewilligt), der Stadt und aus Eigenmitteln (100 000 Euro). Der Antrag steht seit vielen Jahren im Raum. Zuletzt hat der Stadtrat 2011 einen Vorstoß der damaligen SpVgg Unterstall/Joshofen abgelehnt.
Nun will der Verein sich eigenständig um die Instandhaltung kümmern und gleichzeitig versicherten die Verantwortlichen die Zustimmung aller Neuburger Fußballvereine. Diese lagen den Stadträten schriftlich vor und der stellvertretende Vorsitzende Albert Zeller rechnete vor, dass 280 Kinder und 120 Erwachsene von SpVgg, JFG und FC-Ingolstadt-Jugendprojekt den Trainingsplatz nutzen. Aber auch die anderen Neuburger Vereine sollen vom Kunstrasen profitieren. Gegen eine vergünstigte Nutzungsgebühr soll den Vereinen der Platz in Joshofen als Trainingsgelände dienen.
Wie schon 2011 versicherte OB Bernhard Gmehling seine uneingeschränkte Zustimmung. Andere Stadträte fiel die Entscheidung nicht so leicht. Einerseits sei ein Projekt willkommen, dass die Kinder und Jugendlichen in Neuburg fördert. Andererseits „sind 250 000 Euro sehr viel Geld“, erklärte nicht nur Bettina Häring (FDP). Andere Projekt in Neuburg werden mit Verweis auf die Donaubrücke abgelehnt, sagt sie. Matthias Enghuber (CSU) befürchtet einen Präzedenzfall, wenn andere Vereine ähnliche Ansprüche anmelden, und schlägt vor, nicht mehr als 110 000 Euro zu bezuschussen wie der BLSV. Und Ortssprecher Eduard Lunzner sieht ein Verkehrsproblem auf Joshofen zurollen.
Aber mit weniger als 250000 Euro sei das Projekt nicht finanzierbar, erklären die Verantwortlichen dem Gremium. Am Ende setzen sich die Befürworter gegen die Stimmen der Freien Wähler, SPD und Grünen mit sieben zu fünf durch.