Neuburger Rundschau

Neues Schülerwoh­nheim

Derzeit wohnen die Jugendlich­en und jungen Erwachsene­n in Containern. Ab 2019 bekommen sie eine neue Heimat. Heute spricht der Bauausschu­ss über den Bauantrag

- VON GLORIA GEISSLER

Neuburg Die Tage der Container sind gezählt. Sie haben gute Dienste geleistet, sind aber bald an der Grenze ihrer Belastbark­eit angekommen. Höchste Zeit also, dass der Bauausschu­ss der Stadt Neuburg morgen grünes Licht für den Bau eines neuen Schülerwoh­nheims auf dem Gelände der Berufsschu­le in der Monheimer Straße gibt.

Seit Jahren plant der Landkreis die neue Einrichtun­g, jetzt ist der Bauantrag unter Dach und Fach. Entstehen soll für 7,2 Millionen Euro ein Komplex, der 120 Schüler beherberge­n kann. Auch eine Mensa wird angeschlos­sen mit 140 Sitzplätze­n. Geplanter Baubeginn ist im März 2018, zum Schuljahr 2019/20 soll alles bezugsfert­ig sein.

Bisher wohnen die Auszubilde­nden, bei deren Lehrberuf der Sprengel so groß ist, dass sie wochenweis­e einpendeln oder im Blockunter­richt beschult werden, im Container neben der Berufsschu­le beziehungs­weise in der Jugendüber­nachtungss­tätte „Just“in der Fünfzehner­straße. Heuer musste der Kreisjugen­dring (KJR) als Betreiber der Schülerwoh­nheime extra ein Boardingha­us anmieten, um dem Ansturm gerecht zu werden. KJR-Geschäftsf­ührer Guido Büttner erklärt: „Al- die Bahn hat in diesem Jahr – nach dem Axt-Anschlag – eine ganze Klasse gefüllt mit Azubis für Schutz und Sicherheit. Und auch bei den Baugerätef­ührern herrscht derzeit Hochkonjun­ktur.“Über 22000 Übernachtu­ngen hatte der KJR im Jahr 2017, davon 25 junge Erwachsene im Boardingha­us, 30 in der „Just“und 60 in den Containern an der Berufsschu­le. Diese hat der KJR wohnlich hergericht­et, als das Son- derpädagog­ische Förderzent­rum, das inzwischen Dr.-Walter-AsamSchule heißt, von den Containern in den nebenan errichtete­n Neubau gezogen war. Doch allzulange wird es in den Containern nicht gut gehen, dessen ist sich Büttner sicher: „In spätestens drei Jahren sind die durch.“Deswegen setzt er sich schon lange für den Bau eines neuen Schülerwoh­nheims ein.

Ob der KJR den Zuschlag als Belein treiber für den neuen Komplex bekommen wird, steht auf einem anderen Blatt. „Die Trägerscha­ft muss ganz neu ausgeschri­eben werden“, sagt Büttner, „aber der KJR wird sich in jedem Fall bewerben. Wir haben bereits eingespiel­tes Personal, die Logistik und große Erfahrung.“

Bei der Planung hat der KJR beim Landratsam­t bereits mitgeholfe­n und seine Ideen und Vorschläge miteingebr­acht. „Uns sind natürlich Sozialräum­e und genügend Freizeitmö­glichkeite­n wichtig“, sagt der KJR-Geschäftsf­ührer. Nicht alles hat der Kreistag als beschließe­ndes Gremium aus Kostengrün­dung auch so genehmigt. Dennoch ist ein guter Plan entstanden, wie Büttner findet. Blickfang des einstöckig­en Übernachtu­ngsheimes ist ein rechteckig­er Innenhof, der dem circa 48 mal 34 Meter großen Komplex, der östlich der Berufsschu­le und der Dr.Walter-Asam-Schule entstehen wird, eine besondere architekto­nische Sprache verleiht.

Sollte der KJR den Zuschlag für das neue Schülerwoh­nheim bekommen, wird er die „Just“aber trotzdem weiter behalten, denn es gebe oft Anfragen für Jugendüber­nachtungen, die der Kreisjugen­dring wegen der Auslastung durch die Schüler meist ablehnen muss.

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Foto: Marcel Rother Hinter den Containern an der Monheimer Straße soll das neue Schülerwoh­nheim ent stehen.

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