Wir wollen nicht als „Bauernopfer absaufen“
Zum Artikel „Stoppt der Nationalpark den Polder“vom 24. Oktober: Landrat Rößle verkennt die negativen Auswirkungen eines Nationalparks auf die letzten Reste der speziellen Lebensräume und der Artenvielfalt in der Aue. Da sie durch die Verbauungen der Donau gefährdet sind, kann ein Erhalten oder Erneuern nur noch von Menschenhand geschehen. Nahezu jeden Tag liest man in der Presse von erhaltenden Pflegemaßnahmen: in der Mertinger Höll, Wemdinger Riedder Lechheide und so weiter. Warum sollen wegen eines Horst SeehoferGedächtnis-Nationalparks all die verschiedenartigen Lebensräume über kurz oder lang verlorengehen? Im Übrigen zeigt uns die Aussage Seehofers „Tausche Polder gegen Nationalpark“, dass der Polder Bertoldsheim zum Hochwasserschutz gar nicht erforderlich ist. Im Statement des Umweltministeriums ist allerdings beides möglich. Als Betroffene von beiden Vorhaben fühlen wir uns von den politisch Verantwortlichen regelrecht hintergangen. Wir wollen weder einen Polder noch einen Nationalpark. Wir leben bereits in Marxheim und Bertoldsheim im größten natürlichen „Flutpolder“der bayrischen Donau, der durch den Rückstau der Stepperger Enge bei Hochwasser entsteht. Wir wollen nicht als „Bauernopfer“durch den Polder völlig „absaufen“und die artenreichen Lebensräume der Aue dem Nationalparkwahn eines Politikers opfern. Josef Dettling Marxheim