Dahoam ist dahoam
Die Deutschen machen am liebsten zu Hause Urlaub
Augsburg Es gibt da dieses Bonmot über Touristen. Und natürlich ist es nicht nett. Touristen seien Menschen, die auf Reisen gehen, um mal was anderes zu sehen, und sich dann beklagen, dass alles ganz anders ist. Also warum auf Malle schwitzen, auf Island frieren, wenn es hier so schön ist? Und wozu in die Ferne? Jamaika haben wir auch bald selbst.
Die Deutschen bleiben also am liebsten im eigenen Land, das war schon immer so, und davon profitiert der Tourismus nicht zu knapp. Sieben Rekordjahre hintereinander vermeldet das Statistische Bundesamt für den Deutschland-Tourismus. Nun steht das achte bevor, zumindest versprechen das die neuen Zahlen der Gästeübernachtungen. Gut, die ausländischen Urlauber haben auch gewissen Anteil an diesen Zuwächsen, aber die Deutschen sind mit 82 Prozent die fleißigsten Urlauber im eigenen Land.
Im Zeitraum von Januar bis September steht nun ein Plus von drei Prozent auf insgesamt 359,3 Millionen Übernachtungen zu Buche. Zu diesem Trend trägt auch die Region bei. Der Tourismusverband Allgäu/Bayerisch Schwaben freut sich über noch bessere Zahlen als im Vorjahr, „obwohl wir zunehmend eine Gegend für den Zweit- und Dritturlaub sind“, sagt Geschäftsführer Bernhard Joachim. 13,1 Millionen Übernachtungen wurden bislang in diesem Jahr gezählt, ein Plus von 2,8 Prozent. Und warum nimmt der Boom kein Ende? Vor allem Familien haben ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis und verbringen ihre Ferien häufiger im eigenen Land. Speziell das Allgäu profitiere vom Trend des Wander-, Radel- und Naturtourismus. Welche Rolle dabei die Landtagsentscheidung über die Skischaukel am Riedberger Horn spielt, lesen Sie auf Bayern.