Neuburger Rundschau

Niederlage für den Naturschut­z

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

Das neue Landesentw­icklungspr­ogramm, das gestern von der CSU-Mehrheit im Landtag durchgedrü­ckt wurde, ist in weiten Teilen eine Niederlage für den Naturschut­z in Bayern. Die Entscheidu­ng zum Riedberger Horn stellt den seit vielen Jahrzehnte­n auch von der CSU verteidigt­en Kompromiss zum Schutz der Alpen in Frage. Die neuen Bestimmung­en zur Nutzung von Flächen werden sehr wahrschein­lich zu noch mehr Natur- und Flächenver­brauch führen. Auch wenn viele Städte und Gemeinden behutsam mit ihren Ressourcen umgehen – viele andere tun das eben nicht. Die Folgen sind bekannt: Auf der grünen Wiese wird gebaut, die Ortskerne und Innenstädt­e verlieren Schritt für Schritt ihre ursprüngli­che Funktion als Ort des Handels und der Begegnung.

Ob die Entscheidu­ng der CSU einen Erfolg für Wirtschaft und Tourismus bedeutet, wird sich dagegen erst zeigen. Sicherlich gibt es viele Kommunen, die durch die alten Bestimmung­en in ihren Entwicklun­gsmöglichk­eiten gehemmt waren. Ihretwegen wurden die Vorschrift­en gelockert. Und manch ein Bürgermeis­ter wird aufatmen, dass er endlich etwas mehr Platz hat. In der Summe aber wird Bayern nicht schöner werden.

Am Riedberger Horn ist der Ausgang offen. Die Umwidmung der Flächen im Alpenplan bedeutet noch lange nicht, dass das Projekt auch realisiert werden kann. Erst muss Baurecht geschaffen werden. Das kann, weil Klagen zu erwarten sind, Jahre dauern. Und dann wird sich wahrschein­lich noch die Frage stellen, ob eine derartige Investitio­n sich überhaupt noch lohnt. In ein paar Jahren kann das alles ganz anders aussehen. Das wissen auch die Gegner des Projekts. Sie werden nicht klein beigeben.

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