Spacey verschwindet aus fertigem Film
Starregisseur Ridley Scott reagiert auf die Belästigungsvorwürfe gegen den Schauspieler und schneidet alle Szenen mit ihm aus seinem neuen Thriller heraus. Im Kino soll der Film trotzdem bald laufen
Los Angeles Nach den Belästigungsvorwürfen gegen Kevin Spacey wird der Hollywoodstar aus einem nahezu fertigen Film von Starregisseur Ridley Scott herausgeschnitten – nur sechs Wochen vor dem geplanten Kinostart in den USA. Fertige Szenen des Entführungsdramas „Alles Geld dieser Welt“werden mit Schauspieler Christopher Plummer neu gedreht, wie jetzt aus der Produktionsfirma Sony verlautete. An dem geplanten Starttermin am 22. Dezember halten Scott und die Sony-Tochter TriStar demnach fest. „Wenn irgendjemand so etwas durchziehen kann, dann Scott“, sagte ein Sony-Vertreter, der namentlich nicht genannt werden will, über den hastigen Nachdreh. Spacey sollte in dem Thriller den US-Milliardär J. Paul Getty spielen, dessen Enkelsohn 1973 entführt wurde. Nun springt der Kanadier Plummer ein.
Männer werfen Spacey vor, sie sexuell belästigt zu haben. Zuletzt hatte die Ex-Fernsehmoderatorin Heather Unruh dem OscarPreisträger vorgeworfen, im Sommer 2016 ihren 18-jährigen Sohn auf der Insel Nantucket in Massachusetts belästigt zu haben. Spacey habe ihm in einer Bar ein Getränk nach dem anderen bestellt, um ihn betrunken zu machen, und ihm dann die Hand in die Hose gesteckt, berichtete Unruh am Mittwoch in Boston an der Seite ihres Anwalts. Ihren Angaben zufolge hat die Polizei nach einer Anzeige Ermittlungen gegen Spacey eingeleitet. Die Polizei auf Nantucket wollte diese Angaben zuMehrere nächst weder bestätigen noch dementieren.
Wegen der Belästigungsvorwürfe hatte vergangene Woche bereits der Streamingdienst Netflix die Zusammenarbeit mit Spacey aufgekündigt und die Dreharbeiten zur sechsten Staffel der Erfolgsserie „House of Cards“gestoppt.