Mann überlebt in Felsspalte
Bergsteiger wird nach fünf Tagen gerettet
Gosau Ein Bergsteiger aus Duisburg ist nach einem Sturz in eine Felsspalte am Dachstein in Österreich nach fünf Tagen geborgen worden. Die Bergretter entdeckten den 45-Jährigen nach Polizeiangaben am Donnerstagmorgen gegen vier Uhr in der 30 Meter tiefen Kluft. Die Familie des Mannes hatte ihn als vermisst gemeldet. Der 45-Jährige hatte für den 4. November eine Tour angekündigt; seitdem gab es kein Lebenszeichen mehr von ihm.
Er war bei schönem Wetter aufgebrochen und dann durch die Schneedecke in die Spalte gestürzt.
Erst am Mittwochabend konnte er Notrufe absetzen
Nach ersten Erkenntnissen war er unterkühlt, renkte sich eine Schulter aus und brach sich einen Fuß. Der Chefarzt des Klinikums WelsGrieskirchen, in das der Bergsteiger gebracht worden war, sagte, er könne die Intensivstation bald wieder verlassen. Der Bergsteiger hatte offenbar vier Tage lang vergeblich versucht, einen Kontakt per Notruf herzustellen. Erst am Mittwochabend war ihm das gelungen.
„Ein erster Notruf mit nur null Sekunden ging um 21 Uhr ein“, erklärte Alpinpolizist Bernhard Magritzer. Um 23 Uhr hätte die Leitstelle weitere Notrufe mit jeweils ein bis zwei Sekunden Länge erreicht. „Der Kollege hat jemanden schwer atmen gehört und richtig reagiert.“
Dem Verunglückten gelang es schließlich, seine GPS-Daten per SMS zu übermitteln. „Wir hätten ihn sonst nicht gefunden“, sagte Magritzer. Da der Bergsteiger auch Fotograf sei, habe er möglicherweise dank Ersatzakkus sein Mobiltelefon noch betreiben können. 25 Retter waren in der Nacht auf Donnerstag unter Lebensgefahr im Einsatz – es hatte Neuschnee gegeben und es bestand akute Lawinengefahr.
Österreichische Polizeibeamte hatten bereits zuvor das tief verschneite Auto des Mannes auf einem Parkplatz im Bezirk Gmunden im Salzkammergut entdeckt.