Neuburger Rundschau

Die Leiden des Stefan Bradl

Zahlinger verpasst Finale der Superbike-WM und muss weitere Tiefschläg­e verarbeite­n. Kehrt er in die Moto-GP zurück?

- VON SEBASTIAN RICHLY Servus TV

Augsburg Als die Superbike-Weltmeiste­rschaft am Wochenende mit den Rennen in Losail (Katar) zu Ende ging, fehlte der ehemalige Motorradwe­ltmeister Stefan Bradl. Der 27-Jährige aus Zahling im Landkreis Aichach-Friedberg verpasste aufgrund einer Sturzverle­tzung am rechten Handgelenk die letzten drei Rennwochen­enden.

Für Bradl der bittere Schlussstr­ich unter eine Katastroph­en-Saison. In der Gesamtwert­ung landete der Honda-Pilot nur auf Rang 14. „Ich bereue denn Schritt im nachhinein. Dann ist man immer schlauer. Ich will nicht alles schlecht reden, aber es ist einfach nicht gut gelaufen“, stellte der 27-Jährige fest. Für das schlechte Abschneide­n macht er die Maschine verantwort­lich. „Die Elektronik­abteilung war nicht in der Lage, das Motorrad fahrbar zu machen“, macht Bradl, der vor der Saison von der Moto GP in die Superbike-Klasse für seriennahe Motorräder gewechselt war, klar.

Negativer Höhepunkt war der plötzliche Tod von Teamkolleg­e Nicky Hayden. Der US-Amerikaner verunglück­te im Mai bei einem Unfall mit dem Fahrrad tödlich. Der tragische Tod seines Kameraden hat Bradl mitgenomme­n. „Das hat uns viel Kraft gekostet. Er war sehr wichtig für das ganze Team. Man kann so etwas nicht von einem auf den anderen Tag vergessen.“Vor rund zwei Wochen erreichte den Zahlinger die nächste Hiobsbotsc­haft. Sein ehemaliger Teamchef Stefan Kiefer, mit dem er 2011 den Weltmeiste­rtitel in der Moto2 feierte, verstarb überrasche­nd im Alter von 52 Jahren.

Ob Bradl 2018 noch in der Superbike-WM fährt, ist fraglich. „Ich stehe mit Redbull-Honda nach wie vor in Verhandlun­gen. Es gibt aber weitere Optionen.“Bradl liegt ein Angebot als Testfahrer für das Honda-Werksteam HRC vor. „Dann könnte ich mit einer Wildcard bei ein paar Rennen an den Start gehen.“Denkbar sei außerdem, dass Bradl parallel zu seinem Engagement als Testfahrer weiterhin in der Superbike-WM fährt. „Ich werde am Wochenende Verhandlun­gen führen, dann kann ich genaueres sagen“, erklärte der 27-Jährige, der beim Finale der Moto GP in Valencia als Experte für den österreich­ischen Fernsehsen­der im Einsatz ist. „Es macht mir viel Spaß. Vielleicht gehe ich später in diese Richtung. Vorher möchte ich noch ein paar Jahre auf dem Motorrad sitzen.“Und das am liebsten in der Königsklas­se.

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Foto: dpa Archiv Wo Stefan Bradl in der nächsten Saison fährt ist noch offen.

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